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Weihnachten

Weihnachten steht vor der Tür. Die meisten Päckchen sind verpackt, die Weihnachtspost ist geschrieben und die letzten Einkäufe sind gestern erledigt. Der Baum ist geschmückt, die Lichterketten strahlen und die langesehnte Ruhe kehrt langsam ein. Der Homeoffice Raum ist dunkel und der Computer zugeklappt. Endlich ein paar Tage mit der Familie. Es gibt viele unterschiedliche Arten, Weihnachten zu feiern. Doch die meisten Erinnerungen an bestimmte Familientraditionen werden zu Weihnachten erzählt. 

Bei mir zuhause, früher, als ich ein Kind war, waren Ess- und Wohnzimmer am Heiligabend verschlossen. Mein Vater hatte an den Glastüren sogar Polster als Sichtschutz angebracht. Wir konnten auch den Baum nicht schon vorher sehen. An Heiligabend spielte sich das komplette Familienleben in der Küche ab. Wir konnten auch in unseren Kinderzimmern bleiben, aber meistens war keine Schule mehr, und alle waren zuhause. Ich habe noch zwei Schwestern und einen Bruder. So saßen wir dann zu sechst in der Küche, manchmal verschwand mein Vater noch in das verschlossene Zimmer, es waren noch einige Vorbereitungen für das Essen zu erledigen und dann gingen wir gemeinsam in die Kirche. Nach der Kirche rannte mein Vater vor und zündete die Kerzen am Weihnachtsbaum an und dann, wenn wir kamen, durften wir dann in das „Weihnachtszimmer“. Dort stand dann mein Vater am Baum und wir sangen ein Lied gemeinsam. Schön war das und jedes Weihnachten erinnere ich mich wieder neu daran. Dann staune ich auch darüber, wie viel Mühe sich meine Eltern immer gemacht haben. Neben all den anderen Aufgaben für uns ein immer gleiches Weihnachtsfest zu zelebrieren. 

Wenn ich heute darauf zurückschaue, dann bin ich dafür sehr dankbar. Ich hatte Glück mit meinen Eltern, sie haben alles so gut sie es konnten und wussten gemacht. 

Diese Woche war ich in einer Schule, wo viele Kinder das nicht so kennen. Manche Kinder, so erzählte die Lehrerin haben bis zu ihrem 8. Lebensjahr noch nie ein Geschenk bekommen oder es wurde noch nie ein Geburtstag gefeiert. Viele der Kinder kommen als Flüchtlinge nach Deutschland und lernen neue Sprache und neue Kultur und alles Neue kennen, ohne dass sie dabei die Hilfe ihrer traumatisierten Eltern haben. Wie liebevoll die Lehrerin mit den Kindern umging, hat mich tief berührt. Wir hören immer nur von „den Flüchtlingen“, doch komme ich direkt mit den Geschichten in Kontakt, dann schäme ich mich fast, wie gut es mir geht. Dennoch konnten wir auch diesen Kindern etwas Gutes tun und die Freude, die sie hatten, als sie das von ihnen gewünschte Paket öffneten, und genau das drin war, was sie sich gewünscht hatten, ist mit nichts zu vergleichen.

Ich finde, schenken macht viel mehr Freude, als ein Geschenk zu empfangen. Doch auch das Empfangen von Geschenken ist mit großer Vorfreude verbunden. 

Bekomme ich das, was ich mir wünsche?

Was hat sich eine Freundin, oder ein Kind dabei gedacht, mir so etwas zu schenken?

Wie schön sind Überraschungen und liebevolle Kleinigkeiten. Eine Sprache der Liebe ist: Geschenke. Es gibt noch andere Sprachen der Liebe, aber Geschenke ist eine davon. Wenn du morgen am Heiligen Abend ein Geschenk empfängst, oder ein Geschenk verschenkst, dann feiere diese Liebessprache. Diese Sprache beherrscht auch unser Vater im Himmel, der seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde sandte. Als Geschenk für uns. Nicht nur zu Weihnachten. Er kam und blieb auf der Erde als Mensch. Ein Gott, der sich klein machte und Mensch wurde, den gibt es in keiner anderen Religion. Er begab sich auf Augenhöhe zu uns, um den Weg und die Liebe zu zeigen, die er uns gegenüber hat. 

In dem bekannten Weihnachtslied “Freue dich Welt“ ist mir vorigen Sonntag besonders eine Zeile aufgefallen: ….und LIEB IST SEINE MACHT….

LIEBE ist die MACHT GOTTES. Er liebt dich und mich so sehr, dass er seinen Sohn sandte. Wir dürfen nur dadurch heute einfach so mit Gott reden und beten und ihn um Hilfe bitten, weil Jesus sich aufgemacht hat, uns zu begegnen. Nicht mit der Macht, die Menschen lieben: mit Panzern, Waffen und goldenen Schwertern, mit Brimborium und einer Menge von Gefolgschaft und viel, viel Geld. Nein – Gott ist vollkommen anders, als wir Menschen uns Macht vorstellen. Denn er regiert mit Liebe. Liebe ist seine Macht. Und das trifft den Kern unserer Sehnsucht. Wir wollen geliebt werden und sein. Das Besondere an dieser Macht ist, dass sie Geborgenheit und Schutz gibt, aber auch Freiraum, Kreativität und Freude zulässt. Alles Dinge, die Menschen lieben. Und das Beste: Wer sich geliebt und geborgen weiß, der kann selbst auch lieben und Geborgenheit weitergeben. Und da zeigt sich die wahre Macht der Liebe. 

Ich freue mich auf Weihnachten jedes Jahr. Ich bin mir auch bewusst, was es für mich persönlich bedeutet. Denke über Gottes Geschenk JESUS zu Weihnachten nach. Ich wünsche Dir diese Gewissheit, dass Du von Gott geliebt und gewollt bist und dass du ihm vollkommen vertrauen lernst. Solange Du lebst, kannst Du das lernen und das Vertrauen wächst immer mehr. Ich wünsche Dir ein gesundes, fröhliches, gesegnetes Weihnachtsfest im Kreis Deiner Freunde oder Deiner Familie oder einfach nur so für Dich. Genieße die Gemeinschaft mit anderen Menschen und trage Deinen Teil zum Frieden in der Welt bei.

Liebe Grüße

Astrid

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