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Stürmische Zeiten – nix Neues

Wer meine Texte schon manchmal gelesen hat, weiß, dass ich ein recht unruhiges Leben führe. Ich habe viel mit meiner Familie am Start, mit meinem Beruf, mit meinem Haushalt mit meiner Gesundheit und noch mit anderen Dingen, auf die ich meine Aufmerksamkeit richte. Dabei bin ich ständig auch mit Jesus unterwegs und nenne mich Christ. Ich weiß, dass Jesus immer bei mir ist und mein Leben begleitet und dabei ist. Er ebnet manche Wege und stellt auch immer wieder Herausforderungen bereit, an denen ich wachse. 

Wenn jemand mein Leben „von außen“ betrachtet, sieht es recht stürmisch aus. Ich bin viel unterwegs in verschiedenen Orten und oft kann ein Außenstehender Urlaub und Arbeit gar nicht unterscheiden, wenn nur im WhatsApp Status ein paar Bilder gepostet sind (was ich, nebenbei gesagt, sehr gerne mache…)

Daher höre ich oft – „Du bist ja viel unterwegs“ oder „Hast Du schon wieder Urlaub?“ Ja, vielleicht unterscheidet sich mein unruhiges Leben auch gar nicht so sehr von deinem. In der heutigen Zeit hören wir von allen Seiten, dass es irgendwie hektischer und unruhiger wird, keine Zeit für das Wesentliche bleibt und wir gehetzt durch das Leben eilen, in der Hoffnung, dass es irgendwann einmal ruhiger wird. Inmitten der ganzen verschiedenen „Winde“, die manchmal auch zu Stürmen heranwachsen, vertrauen wir auf unseren Gott (zumindest am Sonntag). Wir wissen, dass er uns begleitet, doch nehmen wir IHN nicht wirklich wahr. Eine Geschichte, die uns in der Bibel berichtet wird, zeigt uns, dass es den Jüngern mit Jesus nicht viel anders ging. Als ich neulich die Geschichte las, arbeitete es in mir, und ich hatte den halben Beitrag schon in meinen Gedanken geschrieben. 

Hier der erste Abschnitt vom Text aus der Bibel:

Am Abend dieses Tages sagte er zu ihnen: Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren. Sie schickten die Leute fort und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg; und andere Boote begleiteten ihn. Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm und die Wellen schlugen in das Boot, sodass es sich mit Wasser zu füllen begann. (aus Markus 4,V35-37)

Ich stelle mir das immer ganz genau vor, wie das war. Oft ergänze ich dann die Story mit meinem eigenen Handeln.

Was tust du in so einer Situation? 

Wenn das Boot sich beginnt mit Wasser zu füllen?

Wenn es aussichtslos scheint und Gefahr oder Überforderung droht?

Also ich fange an, wie wild zu „schüppen“. Ich schnappe mir ein Gefäß und fange an, das Wasser aus dem Boot zu schüppen. Und zwar warte ich damit sicher nicht lange. Ich schüppe und schüppe das Wasser und fange an, die anderen zu motivieren mitzumachen. 

Los, machen wir, dass das Wasser nicht das Boot zum Sinken bringt.“ 

Schüppt mit mir das Wasser aus dem Boot!!!

Ich werde hektisch und aktiv. Ich strotze sozusagen vor Aktivismus, um mich selbst aus einer gefährlichen oder überfordernden Situation zu bringen. 

Und was passiert? 

Ich nehme Einfluss auf mein Umfeld, der wenig hilfreich und wenig freundlich ist. Ich selbst bin schon überfordert und die um mich herum zwinge ich zum Mitmachen, damit ich und sie durchkommen. Alle machen mehr oder weniger motiviert mit, weil sie auch auf keine andere Lösung kommen. Eine verzwickte Situation, in der nicht nur ich, sondern auch die Menschen um mich herum unzufrieden und blind aktiv werden.

Wie geht die Geschichte weiter?

Jesus aber schlief im hinteren Teil des Bootes auf einem Kissen. Die Jünger weckten ihn und schrien: »Meister, macht es dir nichts aus, dass wir umkommen?« (Markus 4, 38)

Jesus war die ganze Zeit dabei, wie ER auch bei uns ist. Sehr gelassen schläft er weich.

Wenn wir uns für ein Leben mit IHM entschieden haben, hat er uns versprochen, dass er bei uns ist:

In der Welt habt ihr Angst;
aber seid getrost,
ich habe die Welt überwunden.

Joh.16,33b

Zum Glück gab es Jünger, die Jesus einfach geweckt haben, denn er schlief. Sie haben nach der vielen Wasserschüpperei doch noch an IHN gedacht. Sie merkten, dass die ganzen Aktionen mit dem Schüppen nicht wirklich vorwärtsbringen. Vor allem nimmt auch die Stärke des Sturms nicht ab…. So gehen sie einen anderen Weg. 

Es ist manchmal so, dass wir mitten in unseren Stürmen, Menschen brauchen, die uns auf JESUS wieder hinweisen. „Hey, Astrid, Jesus ist doch auch noch da…“ Diese Menschen, die in deiner Umgebung sicher auch sind, sind wertvolle Ratgeber in überfordernden Situationen, in denen du mit deinen eigenen Kräften nicht weiterkommst. Manchmal bist du sogar vor lauter Aktion nicht in der Lage etwas anderes zu denken. Sie wecken Jesus für dich und stehen dir bei. Das gibt Hoffnung. Sie sehen die Dramatik in der Situation für alle und schreien in ihrer Verzweiflung Jesus an.

Und was macht Jesus? 

Jesus stand auf, wies den Wind in seine Schranken und befahl dem See: »Schweig! Sei still!« Da legte sich der Wind, und es trat eine große Stille ein. (Markus 4,39)

Jesus übernimmt die Situation, denn IHM ist nichts unmöglich. Er weiß, was zu tun ist und weist den Wind in seine Schranken. Er befiehlt dem Wind zu schweigen – und es trat eine große Stille ein. Schon erstaunlich mit welcher Souveränität Jesus handelt. Als Mensch sage ich dazu „er hat das im Griff“. Als Gott wissen wir, dass IHM Wind und Wellen gehorchen.

Doch die Geschichte geht auch noch weiter.

»Warum habt ihr solche Angst?«, sagte Jesus zu seinen Jüngern. »Habt ihr immer noch keinen Glauben?« Jetzt wurden sie erst recht von Furcht gepackt. Sie sagten zueinander: »Wer ist nur dieser Mann, dass ihm sogar Wind und Wellen gehorchen?« (Markus4,40+41)

Für Jesus ist es nach wie vor ein Rätsel, warum die Jünger solche Angst trotz seiner Anwesenheit haben. Er verbindet Glauben mit Vertrauen.  Wer kein Vertrauen hat, der bekommt Angst in unglaublichen Situationen. Wem Zuversicht fehlt, der versucht mit eigener Kraft alles zu lösen und scheitert daran sehr oft. 

Ich bin wie die Jünger. Manchmal habe ich ein großes Vertrauen in Gott und merke wirklich, dass er täglich bei mir ist und Dinge begleitet, mir Ideen schenkt und mir Mut macht. Doch es gibt auch Tage, wo ich mich frage, warum sie so laufen. Da fehlt mir das Vertrauen, mit Gott zu rechnen und ich fange an „zu schüppen“ – mit eigener Kraft loszulegen. Dann merke ich, dass ich es allein nicht schaffe und irgendwann komme ich entweder selbst drauf, oder ich werde von lieben Mitmenschen daran erinnert, dass wir wirklich alles vor Gott bringen können. ER ist es, dem Wind und Wellen gehorchen.

Ich danke Gott für sein Wort und seine Geschichten und die Jünger, die so waren wie wir. Gottes Lösungen sind anders als unsere Lösungen, doch er geht mit uns. Wir lernen täglich mehr zu vertrauen und die Begleitung wahrzunehmen. Ein wesentlicher Schlüssel ist, dass wir darum wissen, dass Jesus bei uns ist – bis an das Ende der Welt.

Mit dieser Zuversicht schaffen wir unser Leben – es lohnt sich einfach, in ständiger Verbindung mit IHM zu sein.

Liebe Grüße

Astrid

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