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„Steh auf! Nimm deine Matte und geh!“

Unser himmlischer Vater ist zuweilen nicht zimperlich, wenn Er seinen Kindern etwas deutlich machen will. „Steh auf, nimm deine Matte und geh!“. Diese Worte, aus der Heilungsgeschichte über den Kranken am Teich Betesda (nachzulesen im Johannesevangelium 5, 2-16), vernahm ich deutlich in meinem Innern. Dies war Seine Antwort auf eine bestimmte Frage, die ich Ihm im Gebet gestellt habe.

Bevor ich über meine Reaktion auf Gottes Antwort eingehe, lasst uns doch den Kontext dieser Geschichte von dem Kranken, der übrigens nicht gehen konnte also hüftabwärts gelähmt war, anschauen.

Kurzgefasst geht es darum, dass dieser Mann seit 38 Jahren krank/gelähmt war. Er hielt sich am Teich Betesda auf. Der Legende nach wurde derjenige sofort gesund, der als Erster im Wasser war, sobald das Wasser sich durch die Berührung eines Engels bewegte. Dieser Mann hat es jedoch seit 38 Jahren nicht geschafft, bei einer solchen Gelegenheit als Erster im Wasser zu sein. So hat er angefangen sich vor Jesus zu rechtfertigen, als Er ihm diese simple Frage stellte: „Willst du gesund werden?“. Der Mann nannte einen sehr plausiblen Grund, warum er es eben nicht geschafft hatte gesund zu werden: Es war schließlich kein Mensch da, der ihn zum Wasser hätte tragen können wenn es soweit war und bis er es endlich ins Wasser geschafft hat, war natürlich bereits ein anderer vor ihm im Wasser und hat sich die Heilung abgeholt.  ES WAR KEIN MENSCH DA…

Es war kein Mensch da. Ich habe dieses Argument vor Gott sehr oft verwendet, während ich mich über die mir von ihm übertragene Aufgabe beschwerte und manchmal kurz davor war aufzugeben. Es ist keiner da, der mich unterstützt. Es ist keiner da, mit dem ich mich beraten kann. Es ist keiner da, der die Verantwortung mit mir gemeinsam trägt. Es ist keiner da, der mir sagt was ich denn bitte tun soll. Welche Richtung soll ich einschlagen? Warum muss ich das denn allein machen!?

Ich liebe es, wie Jesus auf diese „Rechtfertigung“ reagiert. Er geht nämlich gar nicht auf dieses Argument ein! Er fordert diesen Mann auf aufzustehen, das zu nehmen was er bei sich hat und zu gehen. Er fordert diesen Mann heraus nicht mehr auf Menschen zu bauen, sondern auf Gott und Gottes Stimme und Gottes Kraft allein! Er fordert ihn heraus sich nicht länger selbst zu bemitleiden, sondern diese Gelegenheit – die Jesus ihm hier anbietet – zu ergreifen und heil zu werden. In Bewegung zu kommen und zwar ohne jemanden, der ihn trägt/unterstützt. Es ist so gut, dass dieser Mann dieser Aufforderung gehorcht und den ersten Schritt getan hat. Er steht auf. Und siehe da – es ging! Wow! Er konnte allein aufstehen. Dann konnte er sich auch bücken und seine Matte aufheben. Ein weiteres Wunder. Nach 38 Jahren liegen sollte man meinen, dass sich das nicht so einfach gestalten lässt. Als Letztes kam das größte Wunder: Er konnte gehen! Er ging! Er war nicht mehr gelähmt! Er war nicht mehr darauf angewiesen von Menschen von A nach B getragen zu werden. Alles nur, weil er aufgehört hat sich zu beschweren und erkannt hat, dass alles was er für sein Leben braucht in dem lag, was Jesus zu ihm sagte. In dem Moment hatte er alles, was er brauchte.

Nachdem Jesus mir dieselben Worte erwiderte wurde mir sofort klar, was Er damit meinte. Ich habe sehr lange darauf gewartet und gebetet, dass Gott mir einen Menschen für diese Aufgabe zur Seite stellt. Ich wollte mich doch so gerne mit jemandem austauschen können und eine Bestätigung haben, dass das, was ich mir so überlege oder als Impulse bekomme auch wirklich gut und passend, einfach richtig ist. Ich wollte so gerne die Verantwortung nicht „allein“ auf meinen Schultern tragen. Was ja gar nicht der Fall war, weil ich faktisch Unterstützung hatte. Aber das nur nebenbei. Es hat sich für mich in der Zeit anders angefühlt. Eine weitere Erkenntnis die mir durch dieses Wort kam war, dass ich schon alles hatte was ich für das „Gehen in diesem Dienst“ brauchte. Ich hatte Ideen, ich hatte Impulse, ich wurde durch den Heiligen Geist geleitet. Aber ich habe mich nicht getraut dies umzusetzen, weil ich auch da eine Bestätigung haben wollte. Von Gott und von Menschen.

Also bin ich aufgestanden, habe meine Matte (meine Ideen, Impulse) genommen und bin gegangen (habe es umgesetzt). Was soll ich sagen – ab dem Zeitpunkt hat es zum ersten Mal Spaß gemacht! Wenn es auch nicht immer einfach ist so weiß ich doch, dass mein Gott mir alles bereits gegeben hat was ich dafür brauche. Einfach aus dem Grund, weil Er mich da rein gerufen hat. Weil Er mich befähigt, während ich gehe.

Was ist mit dir?

Wartest du noch und hoffst, dass jemand vorbeikommt und dich zum Wasser trägt? Aber in der Zwischenzeit versauerst du in einer starren, gelähmten Position? Bemitleidest du dich vielleicht auch ein wenig selbst dabei? Ich glaube, dass Jesus heute auch zu Dir sagt: „Steh auf! Nimm deine Matte und Geh!“

Es gibt keinen sichereren Ort als den: Im Willen Gottes zu sein!

Ich wünsche Dir ganz viel Segen!

Olga

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