Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehen, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.
So heißt es im Refrain eines Liedes, das wir bei den Tagen der Stille in einem Kloster! gesungen haben.
Es war eine richtig starke Zeit, wenn auch sehr kurz – Donnerstagnachmittag bis Sonntagmittag – und ich denke, uns alle hat eine Sehnsucht motiviert dorthin zu fahren. UND ich glaube, auch du hast diese Sehnsucht, eine Sehnsucht nach Gott, nach mehr von Ihm – irgendwo tief in dir. Vielleicht ist diese Sehnsucht verschüttet, überlagert, wird übertönt – aber sie ist da. Diese Sehnsucht nach Gott, unserem Schöpfer, nach dem Gott der Liebe, der allein all unsere Sehnsucht stillen kann und will! Bei Ihm ist die Quelle des Lebens, und Er bietet uns an, aus dieser Quelle zu trinken.
Unser Alltag ist oft so voll, so durchgeplant, dass wir diese Sehnsucht oft gar nicht als solche erkennen. Doch wenn man bewusst hinschaut, vielleicht in die Stille geht – und so richtig gut gelingt einem das zu Hause nicht -, wenn man nur mit der Bibel und etwas zum Schreiben, ohne Ablenkung Gott sucht, dann bekommt man eine Ahnung davon, was Stille wirklich ist – so ging es mir jedenfalls. Gott hat dann unsere ganze Aufmerksamkeit und kann sich uns zeigen, uns begegnen. Der eine benötigt mehr Zeit als der andere, wir sind schließlich alle anders und kommen aus einer anderen Situation, doch ich denke ganz bestimmt, dass es sich lohnt, Gott zu suchen. In Jeremia 29,13+14a steht:
Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden. Ja, wenn ihr von ganzem Herzen nach mir fragt, will ich mich von euch finden lassen. Das verspreche ich, der HERR.
Ich habe in diesen Tagen festgestellt, dass es ein „Erkennen“ gibt, dass mehr ist als „Verstehen“. Wenn Gott sich uns – nur ein Stück weit – zu erkennen gibt, dann kann man das schwer in Worte fassen, es ist einfach überwältigend, und dann wird klar, dass es eine Antwort auf diese Sehnsucht gibt! Allerdings – es weckt eine noch größere Sehnsucht in einem. Das Gute ist, es gibt immer mehr bei Gott, denn seine Liebe ist grenzenlos.
Hast du auch manchmal das Gefühl, dass du etwas Gutes tust, Gott eine Freude machst, wenn du dir Zeit für die Stille nimmst? Das ist auch durchaus richtig, denn Gott freut sich immer, wenn wir zu Ihm kommen. Aber ist es nicht vielmehr eine Ehre und ein Vorrecht, dass wir zu Ihm kommen dürfen und können? Das ist so nur möglich, weil Gott selbst zu uns gekommen ist, was wir an Weihnachten ja auch feiern. Die Juden, die ja auf den Messias warteten, sich nach Ihm sehnten, haben Ihn größtenteils nicht erkannt – bis heute!
Sie haben einen anderen König erwartet, ersehnt. Sie waren nicht auf einen armen, leisen, dienenden, friedsamen König eingestellt. So einen König konnten sie sich nicht vorstellen, das war für sie völlig abwegig. So einen König wollten sie nicht.
Was für einen König erwarten wir? Wo sind wir vielleicht festgefahren in unserem Denken, unserer Vorstellung? In Psalm 24,7-8 steht:
Machet die Tore weit und die Türen in der Welt hoch, dass der König der Ehre einziehe! Wer ist der König der Ehre? Es ist der HERR, stark und mächtig, mächtig im Streit.
Machen wir doch unsere Herzenstore weit auf und lassen uns überraschen. Suchen wir Ihn immer wieder, ohne eine vorgefertigte Schablone, denn Er wird in keine passen. Lasst uns nicht verpassen, wenn Er anklopft, wenn Er redet; machen wir die Tore doch weit, dass unser HERR, der König der Ehre, der stark und mächtig ist, einziehen und uns verändern kann. Denn auch Er sehnt sich nach uns, so unglaublich das auch ist. Ich bete, dass auch dein Herz neu berührt wird – wie bei mir – und eine starke Sehnsucht dich zu Ihm zieht. Die Sehnsucht ist wie ein Klopfen an unsere Herzenstür. Lassen wir Ihn herein?
Dann kann Weihnachten sein
Gesegnete Weihnachten wünscht dir Dany