Es ist kalt, draußen schneit es. Die Weihnachtsbeleuchtung liegt wieder in der Kiste im Keller und der schmuckbefreite Weihnachtsbaum wurde letzten Samstag abgeholt. Ein neues Jahr hat begonnen und wie eine weiße Winterlandschaft, so liegt dieses Jahr noch unberührt und neu vor uns. Die ersten Spuren sind schon zu sehen und je nachdem, ob du in das Jahr hineinlebst oder ob du eher das Jahr durchplanst, sind die ersten Tage schon vorüber.
Wenn du länger auf unserer Website unterwegs bist, dann weißt du, dass wir sehr verschiedene Artikel schreiben. Das liegt unter anderem daran, dass wir sehr unterschiedliche und vielfältige Menschen sind. Ich habe letztes Jahr eine Reihe von verschiedenen Artikeln geschrieben. In dieser Reihe fehlt nur noch der Winter. Und was liegt näher, als im Winter davon zu schreiben? Also sitze ich bei warmem Licht und heißem Tee in meiner „Schreibecke“. Hier drinnen ist es warm und trocken. Draußen nass und kalt. Doch jetzt vervollständige ich die Reihe Frühling, Sommer, Herbst mit dem Winter.
Ich habe die Jahreszeiten mit dem Leben verglichen.
- Im Frühling – die Kindheit
- Im Sommer – der Aufbau von Beruf, Familie, Haus
- Im Herbst – genießen des Erreichten
- Und im Winter?
Wenn wir das Leben mit 100 Jahren annehmen (schließlich werden wir alle älter und älter) dann ist der Winter die Zeit von 75-100 Jahren. Also die Zeit, in der wir das Loslassen lernen. Da ich mich momentan altersmäßig im Herbst befinde, schildere ich dir einfach meine Beobachtungen. In meinem Umfeld kenne ich einige Menschen, die sich in der „Winterzeit“ befinden. Faszinierende Persönlichkeiten, die mir in vielem ein richtiges Vorbild im Glauben sind. Es gibt jedoch, so verschieden wir sind, auch unterschiedliche Möglichkeiten diesen Abschnitt im Leben zu gestalten.
Was ich jedoch feststelle und auch schon heute lernen will, ist folgendes: Vieles, was meinen Winter bestimmen wird, kann ich heute schon beeinflussen.
Was für ein Typ „Winter“ will ich werden? Welcher Wintertyp willst DU sein?
Ich kenne verschiedene „Wintertypen“:
- der „früher war alles besser“ Wintertyp
- der „ach, was haben wir das immer noch schön“ Wintertyp
- der „bin ich dankbar, dass ich das noch erleben darf“ Wintertyp
- der „es geht alles – nur sehr langsam“ Wintertyp
- der „ich finde, die Kinder sollten sich mehr um mich kümmern“ Wintertyp
- der „ich bin zu nix mehr nütze“ Wintertyp
- Und schließlich noch der „ich bin bereit zu gehen, ich freue mich auf die Ewigkeit“ Wintertyp
Es gibt positive und negative Lebenseinstellungen und ich persönlich glaube, liebe Leser, dass wir wirklich schon heute etwas dafür tun können, dass wir später freundlich und dankbar sein können und auch noch im hohen Alter angenehme Menschen sind.
Was sagt denn die Bibel über alte Menschen? Mal abgesehen davon, dass manche Menschen am Anfang in der Bibel sehr, sehr alt geworden sind, gibt es einige Verse, von denen ich diese hier herausgesucht habe:
Vor einem grauen Haupt sollst du aufstehen und die Alten ehren und sollst dich fürchten vor deinem Gott; ich bin der Herr.
3. Mose 19, 32:
Lass mich auch jetzt nicht im Stich, o Gott, jetzt, wo ich alt und grau geworden bin! Ich möchte meinen Kindern und Enkeln noch erzählen, wie groß und mächtig du bist!
Psalm 71, 18
Der Winter ist eine besondere Lebenszeit. Während in den anderen Lebenszeiten noch die Energie für die Arbeit und den Aufbau (von Haus und Familie), Weiterbildung und Lernen, sowie für die materielle und finanzielle Versorgung im Vordergrund steht, ist in der Winter-Lebenszeit schon viel Abschied, Abbau, Loslassen und Krankheit und „Kräfte einteilen“ angesagt. In der Bibelstelle steht auch noch ein wichtiger zweiter Satz: Ich möchte meinen Kindern und Enkeln noch erzählen wie groß und mächtig du bist.
Ältere Menschen haben einen reichen Erfahrungsschatz. Sie haben viele Dinge mit Gott erlebt und erzählen auch gerne davon, wenn ich frage. Dabei finde ich sehr spannend, wie die Menschen ihren kompletten Lebensweg mit Gott gestaltet haben. Viele schauen dankbar zurück und können viele einzelne Begebenheiten erzählen, in denen sie Gottes Gegenwart bewahrt, ermutigt oder gewarnt hat. Die Geschichten sind hörenswert, denn sie erzählen ganz oft davon, wie zuverlässig Gott sie „getragen“ hat. Dieses Bewusstsein und die Zuversicht, dass Gott sie durch vieles geführt hat, macht sie auch sicher für ihre Zukunft in der Ewigkeit. Einen festen Glauben zu erleben und zu sehen, dass er beständig bleibt und sogar im hohen Alter noch wächst, ist eine wunderbare Eigenschaft bei „Wintertypen“. So will ich werden. Ein Vorbild für andere, die im Glauben stehen. Er scheint noch weit weg zu sein, mein Winter, doch ich glaube, dass Gott in allen Lebens- oder Jahreszeiten bei uns ist.
Willst du Gott auch in deinem Leben verherrlichen und ein Vorbild werden?
Dann stelle dir einmal vor, wie du später sein wirst, wenn du von jetzt ab nichts mehr änderst.
Und danach stelle dir vor, was du ändern willst, um später ein Vorbild zu sein.
Was zunächst ganz einfach klingt, das ist es nicht. Ich wünsche dir, dass du ein gutes Vorbild im Glauben für deine Kinder und Enkel wirst. Und dass wir zusammen vor anderen Menschen Gottes Wesen widerspiegeln, so dass Menschen aus unserer Umgebung sich fragen, was genau anders ist. Wenn wir erkennen, welche Eigenschaft von Jesu Wesen uns noch fehlt und welche wir gerne noch ausbauen wollen, dann gibt uns Gott Energie und Weisheit, diesen Weg zu gehen und Jesus ähnlicher zu werden. Dann sind wir wirklich angenehme Wintertypen, die vielleicht sogar Menschen in unserer Umgebung so prägen, dass sie sich aufmachen und Jesus kennenlernen wollen.
Und das ist unser Auftrag, dass wir durch unseren Lebensstil andere Menschen auf Gott hinweisen. Ich wünsche dir und mir, dass wir heute schon an morgen denken. Dass wir erzählen, wie groß und mächtig Gott ist. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die freundlich, geduldig und angenehm sind. Machen wir uns mit Gottes Hilfe auf, so zu werden.
Viel Spaß im neuen Jahr beim Wachsen und Entwickeln guter Eigenschaften.
Liebe Grüße gehen aus Lage im Lipperland von mir zu dir
Astrid