Eine Jahreszeit, die voller Energie ist, voller Pläne….
Ich sitze in meinem Garten und schaue mir im Status von WhatsApp an, wo die Leute ihren Sommer verbringen. Ich selbst habe diesen Sommer mal keinen Urlaub, sondern bleibe in Deutschland am Arbeiten. Ich genieße die Sonne, die Wärme, mein Fahrrad und die abendlichen Radtouren durch unser Lipperland nach einem langen Tag Arbeit. Endlich hat NRW mal etwas von den frühen Ferien denke ich noch, da wird der Sommer kurzfristig auch einmal zum Herbst (Regen und Temperaturen um die 12°C). Doch jetzt gerade, wo ich hier am Schreiben bin, ist wieder richtig Sommer. Blauer Himmel, gelbe Sonne und ein grünes Blättermeer strahlen mich im Garten an.
Ich höre die Kinder nebenan spielen und klicke mich durch die Urlaubsbilder meiner Bekannten. Viele sind am Meer und genießen die freie Zeit mit der Familie oder Freunden und posten spannende Umgebungen. In anderen Ländern wird anders gebaut, anders gegessen und anders gelebt. Im Urlaub genießen wir alle den „Tapetenwechsel“. Die anderen Kulturen in anderen Ländern sind da attraktiv, weil es Urlaub ist. Wir staunen, wie in manchen Ländern die Häuser einfach nicht fertig gebaut werden, die Straßen hügelig oder schlammig sind, die Tiere am Straßenrand herumlaufen und plötzlich auch mal auf die Straße rennen.
Wir liegen am Strand und genießen den feinen Sand, der sich auf der frisch eingeölten Haut verteilt, weil es etwas windig ist. Wir staunen über die Weite des Meeres und die Verlässlichkeit von immer wiederkehrenden Wellen. Wir sammeln Muscheln und Steine, die dann irgendwo zuhause liegen und an das Warme und den Urlaub erinnern (meistens gibt es so Gläser voll Steinen und Muscheln…). Im Urlaub haben wir kein Problem damit, dass alles anders ist.
Zuhause aber soll es so sein, wie immer. Wenn wir in unser vertrautes Zuhause zurückkehren, da kennen wir uns aus, da sind wir sicher. Doch Veränderungen zuhause machen unsicher.
- Das erste Kind kommt in die Schule – wie das wohl wird?
- Die weiterführende Schule für unser ehemaliges Grundschulkind, die ersten Elternsprechtage mit ganz anderen Menschen, auf einmal wieder ein Neuanfang.
- Ein Umzug in eine andere Stadt, weil dort der neue Studienplatz ist.
- Eine neue Arbeitsstelle – mit anderen, neuen Kollegen.
- Ein neuer Name – durch eine Hochzeit.
- Auf einmal Familie durch die Geburt des ersten Kindes.
- Auf einmal wieder ganz zuhause, weil die aktive Arbeitszeit zu Ende ist.
- Neue Nachbarn, weil das Nachbarhaus verkauft wurde – wie die wohl ticken?
- Eine Krankheit schränkt ein, wo vorher „alles“ noch ging.
- Ein lieber Wegbegleiter stirbt und ich bleibe zurück – wie geht es weiter?
Es gibt viele Dinge, die das vertraute Zuhause zum Neuland machen. Ich glaube, das macht unser Leben reicher, auch wenn es erst einmal verunsichert. Jede Veränderung ist auch ein Entwicklungsschritt im eigenen Leben.
Auch das Leben lässt sich in Jahreszeiten einteilen. Wenn wir ein Leben in 4 Teile einteilen, dann ist der Sommer so zwischen 25 und 50 Jahren. Wie im echten Sommer ist das eine Zeit, in der sehr viel „entsteht“ und Frucht bringt. Ich staune immer wieder, wie viel Energie im Sommer frei wird. So ist es auch im echten Leben. Die meisten gründen in der Zeit eine sichere Basis für ihr Auskommen. Manche finden ihren Lebenspartner und heiraten, gründen eine Familie. Andere verwirklichen sich in der Arbeit oder mit einem bestimmten Auftrag für ein besonderes Thema. Viele bauen sich ein Haus oder finden eine feste Bleibe in einer bestimmten Stadt. Die Kinder werden in der Zeit zu Persönlichkeiten und je älter sie werden, umso weniger brauchen sie die Eltern. Spannend.
Doch es gibt „im Sommer“ auch viele Unsicherheiten:
- Ist der Job so sicher?
- Reicht das Geld für noch alles, was wir brauchen?
- Ist mein gewählter Partner so, wie ich mir das vorgestellt habe?
- Ist das wirklich das Leben, was ich mir gewünscht habe?
- Welchen Sinn hat das ganze eigentlich?
Diese Fragen stellen sich alle Menschen immer mal wieder. Sorgen und Unsicherheiten gehören zu unserem Leben dazu. Zu jedem Leben.
Wie gehst Du mit Deinen Unsicherheiten um?
Wenn ich merke, dass ich in neue Situationen komme, neue Herausforderungen zu bewältigen habe, dann verfalle ich häufig in Aktionismus. Ich mache und tue und lerne und lese und versuche mich ständig auf alles vorzubereiten und alles zu „beherrschen“. Das kostet mehr Kraft als ich habe und ich bin in kurzer Zeit frustriert, weil es das anscheinend nicht ist.
Manchmal war Gott wirklich gar nicht der, an den ich zuerst dachte, wenn sich in meinem Leben etwas veränderte. Doch mit zunehmendem Vertrauen auf ihn merke ich, dass bei Veränderung nur ER mir wirklich sowohl die Geduld als auch die Kraft geben kann, die Veränderung anzunehmen und zu bewältigen. Und auf einmal sehe ich in der Veränderung eine Entwicklung.
Ich gehe diese neuen Situationen zusammen mit dem festen Vertrauen, dass ich mit Gott gehe. Ich bin zusammen mit IHM unterwegs und merke, es liegt an seiner Kraft, dass ich weiterkomme. Es ist ein Segen eine Entwicklung zu erleben. Ich werde sicherer und sicherer und schließlich dankbar, für den Weg, den ich zusammen mit Gott gehen darf. Ich lerne zu vertrauen, dass Gott mein Leben in der Hand hält. Wenn ich ehrlich bin, ist das das einfachste an dem Vers. Das mit der Ruhe und der Geduld habe ich noch nicht wirklich im Griff, aber ich bin sicherer in seiner Hand, als allein unterwegs zu sein.
Ich wünsche dir, liebe Leserin/lieber Leser, dass du dieselben Erfahrungen machst. Immer wieder fragt Gott in Deinem Leben an: „Hey, willst du mich kennenlernen? Ich habe gute Pläne für dich, ich will dein Lebensbegleiter sein und ich habe noch viel mit dir vor. Mach dich gerne auf und frage direkt nach Hilfe und Antworten. Ich werde mit dir reden durch mein Wort – die Bibel.“
In der Bibel wird Gottes Wesen durch Jesus sichtbar auf der Erde. Für mich ist es faszinierend zu wissen, dass der Gott, der sich die Jahreszeiten ausgedacht hat, sich auch um meine Jahreszeiten kümmert. Ich bin gespannt, ob du dich traust, dich auf den Weg zu machen. Schreibe mir gerne, was du darüber denkst. Noch einen letzten Vers aus der Bibel schreibe ich hier auf, denn ich meine, er passt gut zu diesen Gedanken:
Noch ein kleiner Nachsatz: Dass Gott Gelingen schenken will, heißt nicht, dass ich die Hände in den Schoß legen kann und auf den Segen warte. Es heißt, dass er mir dabei hilft, auf meinem Lebensweg zusammen mit mir Gelingen zu generieren. Ich darf arbeiten, lernen, tun aus SEINER Kraft und kann dann das Gelingen genießen.
So, wie ich auch den Sommer genieße. Ich wünsche dir einen schönen Restsommer und schreibe das nächste Mal über den Herbst.
Deine Astrid