Beitrag vom 03.03.2020
Auf einer Reise gehört alles dazu: Höhen und Tiefen – so, wie sie auch in unseren Leben zu finden sind.
Wir setzen uns Ziele, haben Wünsche, Träume und Visionen und setzen, um sie zu erreichen, Stationen fest:
1.Station: Flughafen. Da kommen wir mit dem Auto hin.
2.Station: Anderes Land. Das Flugzeug bringt uns zum gewünschten Ziel.
3.Station: Hotel. Mit dem Shuttlebus kommen wir auch da sicher an. Usw.
Jeder von uns plant so eine Reise anders und setzt verschiedene Prioritäten.
Für den Einen ist ein reiner Strandurlaub, mit All-Inklusiv-Verpflegung genau das Richtige und ein anderer braucht jeden Tag ein neues Ausflugsziel mit so vielen Aktionen wie möglich.
Was aber, wenn auf dieser Reise etwas schief geht?
– Man verpasst den Flieger – Das Flugzeug hat Verspätung – Das Hotel ist nicht wie erwartet – Es regnet die ganze Zeit – Oder: Die Reise fällt ganz aus!
Es kann so viel Unerwartetes passieren- so auch in unserem Leben.
Wir setzen uns Ziele, manche erreichen wir und bei anderen passieren ungeplante Dinge:
– Wir verpassen Gelegenheiten – Beziehungen „verspäten“ sich – Die Lebenssituation ist nicht wie erwartet – Es regnet die ganze Zeit – Oder: Wir erreichen das Ziel gar nicht!
So oder so, es ist für die meisten schwierig mit Situationen umzugehen, die ganz anders sind als erwartet.
Mein Ziel war es, ein Leben zu führen bei dem ich alles „richtig“ mache!
Bloß keine Fehler machen und mich an alles halten was ich meine, von Gott zu hören.
Deshalb war es für mich besonders schwierig als herauskam, dass wir zuerst ein Mädchen bekommen würden und keinen Jungen.
Warum? Es war doch klar das ein Mädchen kommen würde, mein Mann hatte es doch geträumt.
Ich verstand den Traum lediglich als Verheißung für ein „Kind“. Selbst schlug ich ja ständig den Vers :“In einem Jahr um diese Zeit, wirst du einen Sohn in deinen Händen halten.“ auf. Ich war felsenfest davon überzeugt, dass wir deshalb zuerst einen Sohn bekommen würden. Dementsprechend enttäuscht war ich, als es hieß, es würde ein Mädchen werden.
Ich fing an zu zweifeln. Es ging soweit das ich daran zweifelte, ob ich überhaupt eine Mutter werden sollte: „Habe ich Gott richtig verstanden?“ „Hat Gott überhaupt zu mir geredet oder war das alles nur Einbildung?“ usw. Ich wurde wütend auf Gott und auf mich selbst, weil ich zu „blöd“ gewesen bin und nicht richtig zugehört hatte. Es hat eine Weile gedauert bis ich damaligen Freunden von uns anvertraut habe, was mich bedrückte. Ich habe dabei viel geweint und sie haben für mich gebetet. Ich hatte die Hoffnung, dass wenigstens sie Gott richtig hören würden. Ich hoffte sie würden sagen: „Gott sagt, du bekommst einen Sohn!“. Dann hätte ich alles richtig verstanden und könnte wieder glücklich sein. Ich wollte auf keinen Fall einen „Fehler“ gemacht haben! Jede Kleinigkeit des Verses sollte zutreffen damit ich allen, die sowieso schon meinten ich würde zu naiv sein und Gott falsch verstehen, sagen könnte :“Da, seht ihr, ich habe ihn komplett richtig verstanden!“. Allerdings kam die erwartete Zusage für einen Sohn zu diesem Zeitpunkt nicht. Meine Freunde meinten, Gott würde mir seinen Segen zusprechen, aber diese Aussage prallte total an mir ab. Ich hatte was anderes erwartet und war enttäuscht als nicht die erwartete Resonanz kam.
Im Gegenteil: Immer wenn ich mit Gott über das Baby sprach und fragte, ob ich einen Sohn bekommen würde, hatte ich das Gefühl Gott würde mir sagen :“Ja, du wirst einen Sohn bekommen und den sollst du „Joel“ nennen!“. Ich war einfach nur verzweifelt und durcheinander- was sollte ich nur tun?
Zum Glück konnte ich die Existenz Gottes nie abstreiten, dafür hatte ich schon zu viel mit ihm erlebt. Also betete ich weiter. Irgendwann traf ich die Entscheidung: Egal welches Geschlecht dieses Kind haben wird – Ich will es! Ich wollte dem Baby in mir auf keinen Fall das Gefühl übermitteln nicht gewollt, geliebt oder gar abgelehnt zu werden. So habe ich dem Baby immer wieder meine Liebe zugesprochen und das ich mich auf es freute – egal was nun dabei herauskommen würde.
Tatsächlich haben wir bis zur Geburt sehr viele neutrale Babysachen gekauft und Namen für Mädchen und Jungen ausgesucht. Wir wollten uns einfach nicht mehr festlegen, sondern überraschen lassen.
Alle, die den ersten Beitrag gelesen haben wissen: Es kam ein Mädchen zur Welt.
Wir nannten sie Delina- die Gewollte. Das sollte, bei all meinen inneren Kämpfen, über ihrem Leben stehen!
Vom ersten Moment an war ich hin und weg von ihr!
Einige Monate später war ich wieder schwanger. Wir hatten schon länger wieder versucht schwanger zu werden und deshalb weinte ich vor Freude, als der Schwangerschaftstest positiv war. Dieses Mal stellte sich mir nicht die Frage nach dem Geschlecht, ich war einfach nur froh. Wir wussten aber sehr bald: Es wird ein Junge! Der Name stand schon fest- wir würden ihn „Joel“ nennen.
Oft spricht Gott in unser Leben, aber wir können (oder wollen) ihn nicht verstehen, weil wir zu sehr an unseren Zielen und Vorstellungen davon, wie diese zu erreichen sind, festhalten!
Dann können wir schnell verzweifeln und glauben, dass Gott gar nicht existiert oder sich nicht für uns interessiert.
Später erinnerte mich Gott an den Traum meines Mannes, denn ja, er hatte von einem Mädchen geträumt. Delina war definitiv in Gottes Plan und Mädchen werden in der Bibel nun mal nicht „vorhergesagt“. Ich hätte für mich anstelle von „Sohn“ auch „Kind“ einsetzen können: „In einem Jahr um diese Zeit werdet ihr ein „Kind “ im Arm halten!“ So war es dann ja auch.
Gott sagte mir in den Zeiten als ich ihn fragte ob ich einen Sohn bekommen würde :“Ja, das werdet ihr!“. Wenn ich gewartet und weiter zugehört hätte, hätte ich vielleicht noch gehört :“Nur später:“
Kennst du solche Situationen?
– Zweifel, ob Gott existiert?
– Zweifel, ob er sich für dich interessiert?
– Zweifel, ob du ihn richtig gehört hast?
Zweifel sind vollkommen in Ordnung, nur verzweifle nicht!
Bitte Gott um Klarheit, ob es ihn wirklich gibt oder um die Klarheit für die Sache, an die du gerade denkst und die dich beschäftigt!
Lass ihn die Dinge richtig stellen!
Joel ist eine meiner Ermutigungsgeschichten auf meiner Lebensreise mit und von Gott.
Hoffentlich ermutigt sie euch auch!
Johannes 2,19 – 22: „Nun gut“, erwiderte Jesus. „Zerstört diesen Tempel, und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufbauen.“ „Was“ riefen sie aus. „Es hat sechsundvierzig Jahre gedauert, diesen Tempel zu bauen, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufbauen?“ Doch Jesus hatte mit „diesem Tempel“ seinen eigenen Körper gemeint. Später, als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich die Jünger an das, was Jesus gesagt hatte. Und sie glaubten der Schrift und den Worten von Jesus.
(Übersetzungen gefunden durch: https://www.bibleserver.com)
Eure Christine