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Lasten teilen – den Rucksack abgeben

Letztens habe ich mich an eine Begebenheit aus meiner Kindheit erinnert.

Ich kam gerade vom Sportunterricht und beeilte mich beim Umziehen. Gleich sollte es zur großen Pause klingeln und ich wollte unbedingt die Erste sein, die den Schulhof betritt.

Ich liebte meine Schule, den Schulhof und vor allem das Gefühl, dass das alles für einen Augenblick nur mir gehören würde – ich ungehindert alle Möglichkeiten hätte.

Als ich dann den Schulhof betrat, war ich tatsächlich die Erste. Das ganze Schulgelände lag leer vor mir ausgebreitet.

Ich weiß noch, wie frisch die Luft roch. Es war Frühling – und ich liebe den Frühling. Meiner Meinung nach gibt es da das perfekte Wetter: nicht zu heiß – nicht zu kalt. Man kann einfach im Pullover herumlaufen, was für mich ein Ideal darstellt. Genau das traf auch auf diesen besagten Augenblick zu. Ohne Jacke stand ich auf einem der höchsten Punkte des Schulhofes, genoss die herrliche Luft und bestaunte mein kleines Reich.

Ich war in der vierten Klasse und gehörte zu den „Größten“ an der Schule.

Das Gefühl, dass ich da verspürte, war fast ein Gefühl der Vollkommenheit. Ich fühlte mich frei, unbeschwert und lebensfroh. Ich genoss diesen Augenblick vollkommen.

Kennt ihr solche Momente?

Könnt ihr euch an so einen Augenblick erinnern?

Leider werden diese Augenblicke beim Älterwerden immer weniger – oder?!

Man bemerkt, dass man Verantwortung trägt und je mehr man besitzt, desto mehr Aufgaben und Pflichten sind damit verbunden.

All das kann einem ganz schön zusetzen, einen belasten.

Hat man auch an alles gedacht?

Sind die Kinder gut versorgt?

Geht es meinem Ehepartner gut?

Kann ich alle Anforderungen der Arbeit erledigen?

Ist mein Haushalt in Ordnung? Usw.

Wo ist die Leichtigkeit, die Unbeschwertheit hin?

Kennt ihr das Gefühl der Überforderung, bei all den Entscheidungen die getroffen werden müssen?

Ich jedenfalls schon.

Letztens war ich bei einem Treffen von Frauen mit ihren Kindern. Wir unterhielten uns darüber, wie wir Jesus kennengelernt haben. Viele waren in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, aber eine der anwesenden Frauen nicht. Sie erzählte uns davon, wie sie Jesus kennengerlernt und in ihr Leben aufgenommen hat. Dabei sagte sie etwas, was mich zutiefst bewegte und mir noch nachging:

„Vorher war es so, als würde ich einen Rucksack tragen, der immer voller würde. Doch bei Gott erlebte ich, wie ich diesen Rucksack abgeben konnte. Manchmal füllt sich der Rucksack wieder. Aber jetzt weiß ich, wo ich all die Lasten loswerden kann.“ (freies Zitat)

Wow, dachte ich. Was für ein schönes Bild.

Tatsächlich geht es mir genauso.

Wenn ich merke, dass mein Lebensrucksack immer voller wird und die Last mich herunterzuziehen droht, kann ich damit zu Gott gehen. Ich erlebe dann, wie mir jemand zuhört, mich versteht, mich ermutigt, es mir leichter ums Herz wird.

In den Momenten des Gebets, in denen ich Gott einfach alles ganz frei und wie ein Kind erzählen kann, kommt dieses Gefühl der Vollkommenheit zurück. Ich fühle mich dann wieder unbeschwert, leicht, fröhlich – ganz ähnlich, wie in dem Augenblick meiner Kindheit, den ich euch weiter oben geschildert habe.

Mein Leben ist dann wie der Schulhof: Mein kleines Reich. Ich kann darauf spielen, Freunde treffen, meiner Fantasie freien Lauf lassen.

Die Luft ist wie der Heilige Geist: frisch und belebend.

Was ist mit dir?

Wie lange ist es her, dass du dich unbeschwert gefühlt hast? Leicht, fröhlich – und das Leben einfach genießen konntest?

Wann hast du das letzte Mal gedacht: „Wow, ich kann mein Leben anpacken, es gestalten und großartige Dinge erleben?“

Ich weiß, dass wir auf dieser Welt viel Schweres erleiden, das wusste Jesus auch:

Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. Hier auf der Erde werdet ihr viel Schweres erleben. Aber habt Mut, denn ich habe die Welt überwunden.“ (Johannes 16,33 NLB)

Aber er lädt dich ein deinen Rucksack bei ihm abzugeben, ihn leeren zu lassen – deine Lasten mit ihm zu teilen.

„Dann sagte Jesus: »Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.“ (Matthäus 11,28 NLB)

Er bietet dir seinen Geist, seine Kraft und – im wahrsten Sinne des Wortes – sein Leben an.

Gott ist wirklich gut – und er sehnt sich danach, dass du das auch erlebst:

Seine Güte – Seine Versorgung – Seine Liebe

In Liebe

Eure Christine

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