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Glaube oder Liebe?

In der Welt geht es momentan drunter und drüber. Wir haben so viele Themen, von denen wir hören. Kriege, Inflation, Energieversorgung, Bevölkerungswachstum – um nur einige zu nennen. Viele Unsicherheiten, die wir heute diskutieren, sind gestern überhaupt kein Thema gewesen. Wir leben seit Jahrzehnten in Sicherheit und mit guter Versorgung und kennen Mangel gar nicht mehr. Wir sind „verwöhnt“ und neigen dazu, das als selbstverständlich zu sehen, dass es und gut geht. 

Doch ist das wirklich so?

Ist das selbstverständlich?

Haben wir ein Recht auf dieses alles? 

„In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Johannes 16,33

Jesus kam als Sohn Gottes in diese Welt, um einen Weg der Rettung zu schaffen. Er wollte eine Verbindung herstellen zu seinem Vater. Gott sandte seinen Sohn, weil er sah, dass wir Menschen diese Verbindung nicht aus eigener Kraft halten können. Er hat uns Menschen so geliebt, dass er seinen Sohn Jesus schickte. Gott hoffte, dass wir verstehen, was es ihn kostet, diesen Weg (vom Himmel zur Erde) zu schaffen. 

Ich sage oft: „Ich glaube an Jesus, ich glaube an Gott“. Doch sagt das wirklich viel aus? Vielen Menschen in meinem Umfeld ist der Glaube fremd geworden. Auch im Angesicht der sogenannten „Glaubenskriege“ hat der Glaube an jemanden, oder an etwas an Wirksamkeit verloren. „Ich glaube“ hat im Deutschen auch noch etwas von „ich vermute“ oder „ich ahne“. Es klingt so wie: „Ich glaube, der Zug verspätet sich.“, „Ich glaube, heute regnet es noch“.

Es ist unverbindlich geworden, zu glauben.

Es ist außerdem auch eine Interpretation eines jeden einzelnen Menschen geworden. Der Glaube ist keine feststehende, klare Meinung, sondern frei interpretierbar und „tolerant“ geworden. Dennoch ist für viele Menschen ihr eigener Glaube die einzig geltende Wahrheit. Dabei wird Glaube mit Wahrheit verwechselt. So kommt es bei Diskussionen oft zu Konflikten und „Andersgläubige“ werden als „falsch“ deklariert. Da kann man den Glauben an den Glauben schon einmal verlieren….

Mit der Liebe ist es anders. Wenn ich mich für die Liebe entscheide, dann bin ich anders unterwegs, denn die Liebe erlaubt mir, den Menschen zu sehen. Unabhängig von seinem Lebensstandard, seiner Ausbildung, seinem Familienstand, seiner Geschichte und sogar unabhängig von seinem Glauben. Die bedingungslose Liebe geht sogar noch einen Schritt weiter. 

„Aus der Sicht der Liebe ist der Mensch kein Objekt, sondern ein Subjekt. Menschlich, einzigartig, individuell, liebenswert, lebendig.“ (Bodo Janssen)

Der russische Schriftsteller Fjodor M. Dostojewski schrieb einmal:

„Einen Menschen zu lieben, bedeutet, ihn so zu sehen, wie Gott ihn gemeint hat.“

Fjodor M. Dostojewski

Das versuche ich mit Liebe. Menschen so zu sehen und so zu nehmen, wie sie sind. 

Ganz ehrlich: Gelingt mir nicht immer.

Ist eine ganz schöne Aufgabe. Doch wenn es gelingt, dann merke ich, dass etwas zurückkommt und eine Verbindung entsteht. Zwischenmenschlich. Ohne Ansehen der Person und ohne Diskussion. Liebe verbindet und Liebe vertraut. Deshalb möchte ich in Zukunft auf die Frage: „Glaubst Du wirklich an Gott?“ „Ich glaube nicht an ihn, ich liebe IHN,“ antworten. Ich vertraue IHM, ich liebe IHN, ich genieße die Gegenwart von IHM, ich lese von IHM in der Bibel, ich lerne neues von IHM. Ich möchte durch meine Liebe anderen Menschen die Liebe Gottes widerspiegeln. So, dass Menschen meinen Glauben dadurch erkennen und Gott durch mich kennenlernen. Ich ermutige wo ich kann, ich zeige Aufmerksamkeit und nehme mir Zeit zum Zuhören. Ich übe mich darin ohne Urteile unterwegs zu sein (das ist übrigens das Schwierigste für mich). Bedingungslose Liebe hat kein Ansehen der Person. 

Ich wünsche uns Menschen, dass wir lernen, Gottes Wesen widerzuspiegeln, vertrauenswürdige Personen zu werden, die das Urteilen dem überlassen, der wirklich gerecht urteilen kann: unser Gott und Vater im Himmel. 

Ich lerne das noch. Es ist nichts Neues, was ich da geschrieben habe. Aber es ist ein Lernfeld für uns alle. Auch wenn ich darauf vertraue, was in der Bibel steht und aufgrund jahrelanger Fürsorge Gottes ein festes Vertrauen in Gottes gute Wege habe, ist das Vertrauen nicht für jeden so. Gott will, dass alle Menschen gerettet werden. 

Ich bin nicht in der Lage, Menschen zu verändern oder zu überzeugen. Das ist auch gar nicht meine Aufgabe. Ich will mit meinem Leben, meinem Gott dienen. Und wenn Menschen durch mein Verhalten auf meinen Gott aufmerksam werden und sich auf die Suche machen, dann begegnet Gott selbst ihnen. 

Bist du auf der Suche? 

Ich wünsche Dir ein vertrauensvolles Finden.

Astrid  

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