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Gesunde Selbstliebe – Uns aus Gottes Perspektive sehen

Das Thema Selbstliebe beschäftigt mich schon ziemlich lange. Ich denke, dass bewusst oder unbewusst jeder an einem Punkt in seinem Leben mit dem Thema konfrontiert war oder ist.

Kann ich mich so annehmen, wie ich bin?

Liebe ich mich?

Sollte ich das als Christ überhaupt?

Selbstliebe umfasst soviel mehr, als nur sein Aussehen anzunehmen. Aber ich habe in letzter Zeit wieder gemerkt, wie sehr wir Frauen besonders in diesem Bereich zu kämpfen haben.

Uns fällt es oftmals schwer, unseren Körper anzunehmen.

Ja! – Genau genommen ist unser Körper „nur eine Hülle“, trotzdem scheint in jeder Frau der Wunsch zu schlummern, schön gefunden zu werden.

Aber in der heutigen Zeit wird leider das Gefühl vermittelt, dass es ganz klare Maßstäbe gibt, was schön ist und was nicht.

Und auch wenn wir es eigentlich nicht wollen, versklaven wir uns in unserem Denken, diesem Schönheitsideal entsprechen zu müssen.

Unser Wert scheint daran festgemacht zu sein, wie nah man an das Schönheitsideal herankommt.

Aber Gottes Perspektive ist eine ganz andere.

„Du hast mich mit meinem Innersten geschaffen, im Leib meiner Mutter hast du mich gebildet. Herr, ich danke dir dafür, dass du mich wunderbar und einzigartig gemacht hast!

Großartig ist alles, was du geschaffen hast – das erkenne ich!

Schon als ich im Verborgenen Gestalt annahm, unsichtbar noch, kunstvoll gebildet im Leib meiner Mutter, da war ich dir dennoch nicht verborgen. Als ich gerade entstand, hast du mich schon gesehen.“

Psalm 139, 13-16

Wow! Wie liebevoll hat Gott dich geschaffen!

Ist es dann nicht eigentlich so eine Beleidigung an den Schöpfer, wenn wir Menschen (eingeschlossen uns selbst) kategorisieren nach: „Schön“ und „Nicht schön“ und unterschwellig in „wertvoll“ und „nicht so wertvoll“.

Was für ein Recht nehmen wir uns heraus?!

Du bist ein (unvergleichbares) Unikat, ein einzigartiges Geschöpf!

Warum versuchst du dann eine Kopie von dem zu sein, was jetzt gerade als schön gilt?

Vergleichen ist zerstörerisch für das Selbstwertgefühl!

Denn es wird immer jemanden geben, der in deinen Augen schöner ist als du.

Aber Gott hat dich geschaffen und wollte dich genauso wie du bist. Natürlich sind wir dafür verantwortlich, wie wir mit unserem Körper umgehen. Aber das „Grundgerüst“ hat Gott genauso gewollt und festgelegt.

Und wir kommen nicht drum herum, unser „Grundgerüst“ anzunehmen oder wir werden unser Leben lang dagegen ankämpfen und versuchen, in eine andere Form zu passen.

Glaub mir, ich weiß wovon ich spreche…

In meinen Teenagerjahren, wollte ich unbedingt, dem damaligen Schönheitsideal entsprechen. Und die Tatsache, dass ich es nicht tat, quälte mich.

Die Medien in den 2000ern waren geprägt von sehr, sehr dünnen Frauen mit sehr, sehr glatten Haaren.

Ich kam mir mit meinen Hüften und lockigen Haaren so falsch vor und habe der Lüge geglaubt, nicht schön zu sein. Seit ich 13 Jahre alt war, habe ich mit Diäten regelrecht gegen meinen Körper gekämpft.

Meine Gedanken müssen zusammengefasst ungefähr so geklungen haben:

„Das was du bist und wie du bist, reicht nicht aus. Also streng dich an! Werde so dünn wie xy, zu denen du aufschaust. Dann bist du schön und wertvoll!“

Wenn ich mit meinen jetzt 30 Jahren an diese Zeit zurückdenke, kommen mir die Tränen. Ich bin mittlerweile Mutter und schaue mir meine Kinder an und freue mich so über sie. Sie brauchen nichts zu leisten, ich bin einfach begeistert von ihnen.

Wie muss dieser frühere Selbsthass, meinem himmlischen Vater, das Herz gebrochen haben?

Manchmal kommen jetzt noch alte Gedanken aus dieser Zeit hoch und wollen mich klein machen.

Aber mit Gottes Hilfe kann ich diese Lügen entlarven und mir sagen:

„Gott hat mich wunderbar gemacht!“

Je mehr dieses Wissen nicht nur meinen Kopf, sondern auch mein Herz erfüllt, desto befreiter kann ich leben.

Dann haben auch Kritik oder verletzende Worte, nicht mehr so dramatische Auswirkungen auf die Seele, als wenn der Selbstwert sich nur auf die Meinung anderer gründet.

Denn den Wert, den der Schöpfer dir gibt, kann dir kein Mensch absprechen. Und diesen Wert gibt er unserem ganzen Wesen, nicht nur dem Äußeren.

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft lieben. Das zweite ist ebenso wichtig: Liebe deinen nächsten, wie dich selbst.“ (Markus 12, 30-31)

Selbstliebe hat nicht nur Auswirkungen darauf, wie wir mit uns selbst umgehen, sondern auch auf die Beziehung mit unseren Mitmenschen. Wir werden von Gott geliebt, nehmen die Liebe für uns selbst an und können andere lieben. Wir nehmen auch seine Gnade für unsere Schwächen und Fehler an. Und können dann auch mehr Gnade mit den anderen haben.

Streben nach Perfektion ist Gift und das Gegenteil von Gnade.

Wir werden nie perfekt sein! Perfekt ist nur einer – Gott!

Darum habe ich mich vor einiger Zeit bewusst dazu entschlossen, dem ein Ende zu setzen und mich einfach so anzunehmen, wie ich bin. Unperfekt, äußerlich wie auch innerlich – und dennoch schön!

Natürlich geht das nicht von heute auf morgen, es ist ein Prozess, in dem man die schlechten Gedanken über sich selbst, mit Gottes Gedanken ersetzt.

Wenn dich das Thema berührt hat und du festgestellt hast, dass du dich selbst (noch) nicht lieben kannst, dann bete darum, dass Gott dir zeigt, wie er dich sieht.

Und entscheide dich dazu, dich heute so anzunehmen wie du bist. Denn du wirst nie „perfekt“ sein, aber Gott liebt dich mit seiner perfekten Liebe und hat in dich eine einzigartige Schönheit hineingelegt, die es zu entfalten gilt.

Sei gesegnet!

Nici K.

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