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Erweitere mein Gebiet

Ein Mann namens Jabez aber war angesehener als alle seine Brüder. Seine Mutter nannte ihn Jabez, denn sie sagte: »Ich habe ihn unter Schmerzen zur Welt gebracht.« Er war es, der zum Gott Israels betete: »Segne mich doch und erweitere mein Gebiet! Sei bei mir in allem, was ich tue, und bewahre mich vor allem Kummer und Schmerz!« Und Gott erfüllte ihm seine Bitte.

1. Chronik 4, 9 – 10 (NLB)

Der Name Jabez bedeutet unter anderem „Sorge“, „Er macht Schmerzen“ oder „traurig, kummervoll“. (Jetzt mal Hand aufs Herz – wer will so einen Namen tragen?) Ist es nicht krass, dass eine Mutter ihrem Kind so einen Namen gibt? Der Fokus der Mutter muss sehr auf die Schmerzen – vielleicht sogar auf die Grauen – der Geburt gelegen haben. Es kann sein, dass die Geburt traumatisch für sie gewesen ist. In diesem Augenblick des Leids, gibt sie ihrem Sohn einen Namen, der ihn sein ganzes Leben lang begleiten wird. Der Ausspruch „du breitest Schmerzen, Sorgen, Kummer usw.“ hängt scheinbar wie ein Fluch über seinem Leben. Es muss heftig gewesen sein, diese Aussage immer wieder zu hören, wenn der eigene Name gerufen wurde. Was mich allerdings begeistert ist, dass Jabez sich an Gott wendet. Er bittet Gott um seinen Segen, bittet ihn darum, immer bei ihm zu sein und ihn genau vor dem zu beschützen, was als Ausspruch über seinem Leben steht: Kummer und Schmerz. Und nun kommt das Beste: Gott erfüllt ihm seine Bitte.

Ich glaube, Gott liebte es, dass Jabez die Bedeutung seines Namens nicht sein Leben bestimmen lassen wollte. Auch wenn seine Mutter Schmerzen hatte – die Aussage sogar ein Fünkchen Wahrheit beinhaltete (denn eine Geburt bereitet Schmerzen) – wollte Jabez dabei nicht stehen bleiben. Er wollte darüber hinauswachsen: Erweitere mein Gebiet.

Das tat Gott. Und ist euch aufgefallen, dass am Anfang der Textpassage steht, dass Jabez angesehener war als alle seine Brüder?

Ich glaube, dass es das Gebet des Jabez war, dass ihm dieses Ansehen brachte. Stellt euch vor, dass jedes Mal, wenn sein Name gerufen wurde, er innerlich dieses Gebet sprach: Gott, erweitere du mein Gebiet. Bewahre mich vor allem Schmerz und Kummer. Segne mich stattdessen und sei immer bei mir.

Diese innere Ausrichtung auf Gott, der Wunsch, dass er immer bei uns ist, er uns segnet und unser Gebiet erweitert, kann unsere Perspektive auf das Leben, unser Handeln und dadurch unser Leben selbst zum Positiven verändern.

Menschen tätigen schmerzhafte Aussagen über uns, weil sie selbst leiden. Das ist keine Entschuldigung für ihr Handeln, aber eine Erklärung.

Doch diese Aussagen müssen nicht unser Leben lang schmerzen, uns quälen und uns daran hindern Dinge zu tun, die wir gerne tun würden.

Gott liebt es, wenn wir uns mit unserem Schmerz an ihn wenden. Ihm zutrauen, dass er uns helfen kann. Ihm zutrauen, dass er uns dabei helfen kann, über diesen Schmerz hinauszuwachsen – ein weiteres Gebiet zu bekommen.

Heute möchte ich dich und auch mich dazu ermutigen einmal darüber nachzudenken, was für Aussprüche über uns/unser Leben getätigt worden sind. Aussprüche, die uns zu belasten oder sogar unser Handeln zu bestimmen scheinen.

Dann lasst uns damit im Gebet zu Gott gehen.

Die Bibel schweigt sich darüber aus, wie genau die Bitte von Jabez erfüllt wurde. Doch Gott erfüllte ihm seine Bitte.

Ist das nicht eine herrliche Botschaft heute?

In Liebe,

eure Christine

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