Mir ist aufgefallen, wie sehr wir Menschen doch darauf achten, mit wem wir „zu tun“ haben wollen. Wie sehr achten wir darauf, mit Menschen zusammen zu sein, die „angenehm“ sind, die wir einschätzen können und mit denen wir gerne zusammen sind.
Wie suchen wir uns eigentlich Menschen aus?
Nach welchen Kriterien suchen wir?
Haben wir bestimmte Vorstellungen?
Aussehen?
Lebensstandard?
Hab und Gut?
Ausbildungsstand?
Meinung?
Wonach schauen wir?
Und da ist mir deutlich geworden, wie sehr wir uns von Gott unterscheiden. Denn Gott sieht auf unser Herz. Gott geht es um DEIN Herz. Alles andere ist für ihn irrelevant.
In der Bibel gibt es viele Menschen, die uns ein Vorbild sind. Gott hat sich Leiter, Propheten, Handwerker, Könige, Priester und Lehrer ausgesucht, alles Menschen, die bei uns vielleicht gar keine Chance gehabt hätten.
Zwei dieser Menschen, deren Herz Gott ansieht und nicht auf das, was er vor Augen hat, will ich heute einmal mit uns anschauen. Es ist faszinierend, welche Menschen Gott sich auswählt und was sie für Aufträge bekommen.
Abraham zum Beispiel bekommt von Gott Verheißungen und nach Verlassen seiner Heimat, bekommt er neues Land versprochen. Als alter kinderloser Mann, werden ihm Nachkommen – so zahlreich wie die Sterne – verheißen. Er soll ein Segen für die ganze Welt werden. Gottes Maß ist nicht menschlich. Obwohl Abraham und Sarah schon so alt sind, bekommen sie tatsächlich einen Sohn, den Abraham dann wiederum opfern soll. Und Abraham geht los, nimmt seinen Jungen mit und tut, was Gott ihm aufgetragen hat. Er vertraut Gott und gehorcht und gibt sein Liebstes für Gott, der den Tod Isaaks in letzter Minute verhindert. Dieser Abraham wird in der Bibel „Freund“ Gottes genannt. Was für eine wunderbare Beschreibung für eine gesunde Beziehung zwischen einem Menschen und Gott. Freund. In der Bibel steht dies mehrmals, ich habe hier die Stelle von Jakobus 2 Vers 23 herausgesucht:
„So ist die Schrift erfüllt, die da spricht: »Abraham hat Gott geglaubt und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden«, und er wurde »ein Freund Gottes« genannt.“
Schauen wir uns jetzt einmal Jona an. Er ist mit Abstand mein liebstes Vorbild für Gottes Geduld und spezielle Ausdauer mit Menschen:
Jona bekommt einen Auftrag – den er nicht ausführt
Er flieht vor Gott – und bekommt große Schwierigkeiten
Er sitzt im Wal drei Tage – und wird wieder ausgespuckt
Dann verkündet er in Ninive den Untergang – das Volk kehrt um und tut Buße
Er will sehen, wie Ninive vergeht – Gott aber hat Mitleid mit dem Volk und verschont es
Jona wird es heiß – Gott lässt einen Baum aufgehen
Der Baum geht ein – Jona ist frustriert und wütend
Gott erklärt Jona, warum er mit Ninive so gehandelt hat.
Über die Dauer der ganzen Geschichte hinweg, hören wir kein einziges Mal davon, dass Gott sich nach wem anderes umsieht. Er weiß um Jonas Glauben und vertraut ihm diese Aufgabe an und Jona erfüllt sie nach anfänglichen Bedenken und dann trifft nicht mal ein, was er gesagt hat, weil das Volk umkehrt. Gott will Ninive vernichten und verschont die Stadt, weil sie aufgrund von Jonas Reden umkehren, sich wieder zu Gott wenden und glauben – und so verschont Gott die Stadt.
Welche Geduld doch Gott mit Jona hat. Er hält an ihm fest, auch wenn Jona erst einmal seinen eigenen Weg geht. Er greift übernatürlich ein, als Jona ins Meer geworfen wird und er arbeitet mit ihm weiter, als er wieder am Land ist.
Wenn diese Geschichte mit uns als normalen Menschen geschehen wäre, dann hätten wir uns spätestens beim Fliehen von Jona nach einem geeigneteren Menschen umgesehen.
Warum Gott an Jona festhält? Weil er seinen Glauben sieht und sein Herz. Denn in Kapitel 4 des Buches Jona erklärt Jona: “…denn ich wusste, dass du ein gnädiger und barmherziger Gott bist, langmütig und reich an Huld und dass deine Drohungen dich reuen….“ Wir lesen die Geschichte und denken, wie ungeeignet doch dieser Mensch ist, den sich Gott ausgesucht hat und doch erkennen wir an diesem Vers den tiefen Glauben Jonas, der in seinem Herz verankert ist und das genau sieht Gott und daher hält er an ihm fest.
Gott sieht das Herz an und nicht das Äußere und es gibt noch viel mehr Beispiele in der Bibel.
Schließlich lenke ich unseren Blick einmal auf die „Truppe“ der Jünger, die sich Jesus aussucht. Er beruft und doch ist es die Entscheidung jedes einzelnen Jüngers, sich in den Dienst unter den Rabbuni Jesus zu stellen.
Sie sind begeistert von Jesus, sie denken, es wird ein neues Reich aufgebaut. Sie verlassen ihre Netze, ihren Job, ihre Zollstation und ihren Alltag. Sie machen sich auf.
Jesus sieht das Herz. Mir macht das sehr Mut, dass Jesus nicht die créme de la créme der Juden mit sich nimmt, sondern Jünger auswählt, die sich aufmachen. Einfache Leute, die das Herz haben, alles stehen und liegen lassen und sich aufzumachen, und Jesus nachfolgen.
Ich wünsche mir und dir ein Herz, dass Gott alles anvertraut und zutraut, Freude und Mut daran, Menschen zu ermutigen, zu stärken und zu lieben und dann gemeinsam in eine Ewigkeit zu gehen, wo wir erleben, was wir geglaubt und gelebt haben.
Lasst uns gemeinsam Freunde Gottes werden, so dass ER sich freut, wenn er uns und unser Herz sieht.
Liebe Grüße Astrid