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Düstere Zeiten

Ja, düstere Zeiten kennt wohl jeder. Über die wird aber meistens nicht gerne gesprochen. Die Zeiten, die uns zu schaffen machen, wollen wir oft lieber geheim halten. Wir wollen uns ungern die Blöße geben und verletzlich machen. Denn noch mehr Rückschläge könnten wir womöglich nicht verkraften.

Nach der Geburt meines zweiten Kindes kündigten sich diese Zeiten für mich an.

Wir waren gerade erst ins neue Haus gezogen. Die neue Umgebung und die größere Distanz zu meinen Eltern, stellten mich vor neue Herausforderungen. Ich hatte nun nicht mehr nur ein Kleinkind, sondern auch ein Baby zu versorgen und das doppelte mehr an Fläche zu putzen und zu verwalten. Außerdem machte mein Körper nicht so mit wie ich es wollte. Ich war noch lange von den Renovierungsarbeiten und den Herausforderungen der Geburt erschöpft. Hinzukamen meine Stimmungsschwankungen. Die sind eigentlich ganz normal, denn biologisch gesehen stellt sich der Körper einer Frau mit der Empfängnis eines Kindes mehrfach um: Erst kommen die Schwangerschaftshormone, zur Geburt und nachher zur Rückbildung werden andere Hormone ausgeschüttet und schlussendlich kommen die Stillhormone dazu. Treten dann vermehrt negative Gefühle auf, nennt man diese Zeit auch „Baby Blues“. Aus diesen Gefühlen kam ich allerdings nicht mehr heraus. Es entwickelte sich eine Depression.

Ich war überwiegend unzufrieden: Mit dem Zustand des Hauses, meinem Aussehen, meiner Lebenssituation und damit, das ich unzufrieden war! Irgendwie befand ich mich in einem Teufelskreis. Ich empfand mich als schreckliche Ehefrau und Mutter und alles was ich tat war irgendwie falsch und unzureichend. Ich wollte einfach nicht mehr: Nicht mehr Ehefrau sein, keine Mutter, am besten gar nicht mehr existieren.

Kennt ihr folgende Gedanken: Ich bekomme nichts auf die Reihe! Ich bin einfach nicht gut genug! Welchen Zweck erfüllt mein Dasein überhaupt? usw.

Wenn man auf diese oder ähnlich negative Gedanken keine guten Erwiderungen oder Antworten findet, kann man schnell in eine Abwärtsspirale geraten. So, wie es bei mir der Fall gewesen ist.

An dieser Stelle möchte ich euch sagen, dass es neben dieser Welt und den Dingen die wir sehen können, auch eine andere Welt gibt. Wir Christen nennen sie die „unsichtbare“ oder „geistliche“ Welt. In Epheser 6, 12 steht :“Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut, sondern gegen die bösen Mächte und Gewalten der unsichtbaren Welt, gegen jene Mächte der Finsternis, die diese Welt beherrschen, und gegen die bösen Geister in der Himmelswelt

Nun möchte ich meine Geschichte aus einer anderen Perspektive erzählen.

Um der Veranschaulichung folgen zu können, lesen wir zuerst was in 1.Petrus 5,8 steht: „Seid besonnen und wachsam und jederzeit auf einen Angriff durch den Teufel, euren Feind, gefasst! Wie ein brüllender Löwe streift er umher und sucht nach einem Opfer, das er verschlingen kann.“

Da ist der Feind und wie ein Löwe sucht er sein nächstes Opfer. Er hat einen unstillbaren Hunger. Ich habe also gerade entbunden und er wittert das Blut. Er denkt sich : „Das Kind hat zwar überlebt, aber die Mutter ist geschwächt und dadurch anfällig. Die möchte ich verschlingen! Dann wird die ganze Familie mit ihr untergehen!“ So legt er sich auf die Lauer und wartet auf eine Gelegenheit.

In einem emotional schwachen Moment schreie ich meine Kinder an und gleich danach schäme ich mich dafür. Der Feind nutzt diese Gelegenheit und sagt :“Was war das denn? Willst du nicht eigentlich eine gute Mutter sein?“. Ich erwidere :“Ja, dass will ich. Mehr als alles andere!„. „Aber so versagst du!“. Ich glaube diesen Worten und überlege: „Wie kann ich es nur besser machen?„. Durch meinen Wunsch nach Veränderung angetrieben, lese ich eine menge Verhaltensratschläge für Eltern.

Siehst du – das hast du alles falsch gemacht!“ Dieser Fausthieb sitzt und ich gehe zu Boden.

Jetzt sieh dir mal deinen Haushalt an. Macht das so etwa eine gute Mutter?!“ Dieser Tritt verfehlt sein Ziel nicht, denn ein stechender Schmerz erfüllt meinen Bauch.

Und hässlich bist du auch noch!“ Nun beginnt er mich zu verschlingen. Ich liege nur da auf dem Boden und wehre mich nicht. Ich denke mir: „Es ist wahr! Ich versage in allem und den Menschen die um mich sind füge ich nur Schaden zu!“

Es wird immer dunkler um mich herum und das Licht rückt in weite Ferne. Irgendwann halte ich die Kälte und die Schmerzen nicht mehr aus und schreie nach Hilfe. Hilfe! Hilfe! Hört mich denn keiner?! Bin ich allen egal?! Was soll ich nur tun? Ich weiß nicht mehr weiter!“ Es kommt mir der Gedanke zu einer Seelsorgerin zu gehen.

Diese Entscheidung rettet mir wortwörtlich das Leben!
Ich fand bei ihr einen Raum in dem ich einfach erzählen durfte was mich quälte. All diese Gedanken konnten raus und ich wurde dafür nicht verurteilt. Sie brachte mir Verständnis entgegen und das machte mir Mut.
Das war der Punkt an dem ich merkte, dass mich jemand festhielt. Langsam bewegte ich mich wieder von der Dunkelheit ins Licht.

Durch die Entscheidungen nicht mehr von meinen Gefühlen hin – und her geworfen werden zu wollen und um Hilfe zu bitten – schlug ich zurück!

Ich fing an mich zu wehren und gab Gott die Gelegenheit mir eine neue Sicht auf meine Situation und mich selbst zu geben.
Ich weiß noch wie die Seelsorgerin zu mir sagte, dass ich enorm viel leisten würde und das allein der Wunsch danach für meine Familie da zu sein schon zeigte, dass in mir viel Positives stecken würde.

Danach erlebte ich, wie Jesus einen Gürtel um mich band und anfing mich herauszuziehen.

„Du bist wunderbar gemacht! Du bist geliebt!“ – Das war der Gürtel der Wahrheit!

„Egal was du tust, du bist in meinen Augen gerecht, denn ich bin für dich gestorben!“ – Der Panzer der Gerechtigkeit!

„Du bist nicht verloren, ich habe eine strahlende Zukunft für dich“ Er gab mir neue Gedanken – Der Helm des Heils!

„Nun erinnere ich dich immer wieder an all meine Worte!“– Das Schwert des Wortes!

„Vertraue mir, denn Ich werde immer bei dir sein und dir durch alles hindurchhelfen!“ – Das Schild des Glaubens!

(Vergleich, Epheser 6 ab Vers 13)

Es dauerte einige Zeit, bis ich aus der Depression herauskam. Der Weg in die Freiheit ist mit Rückschlägen verbunden, denn der Feind verpasst keine Gelegenheit um uns anzugreifen.
Das muss uns aber keine Angst machen, denn Gott sagt: „Ich habe den Feind besiegt! Glaube mir! Folge mir – dann wirst auch du erleben, was es heißt mit mir zu siegen!“

Jeder von uns kennt diese inneren Kämpfe. Bei dir ist es vielleicht nicht der Kampf darum eine „perfekte Mutter“ zu sein, sondern vielleicht ein „großartiger“ Vater, „ein genialer Angestellter“, ein „grandioser Leiter“ usw. All diese „Ziele“ sind nicht unbedingt schlecht, doch wenn wir angestrengt versuchen aus eigener Kraft all die guten Ratschläge, Strategien oder Verhaltensanweisungen umzusetzen, kann es früher oder später zu einem Moment der Verzweiflung kommen.

Wenn du diesen Zustand der absoluten Verzweiflung nicht kennst, dann kann dieser Beitrag dir helfen dem vorzubeugen.

Wenn du diese Gefühle, Gedanken und Zweifel aber kennst, dann kann dieser Beitrag dich ermutigen Hilfe zu suchen.

Gott ist immer da und hört dir zu. Er möchte dir deinen Weg zurück ins Licht und in die Freiheit zeigen! Manchmal kann es allerdings eine Weile dauern, bis man merkt das sich etwas tut.

Psalm 28,2: „Höre mich, wenn ich rufe und zu dir um Hilfe schreie, wenn ich meine Hände zum Gebet erhebe.

Psalm 55,2 : „Gott, höre mein Gebet und weise meinen Hilferuf nicht ab!

Psalm 102,2 : Herr, höre mein Gebet und vernimm mein Schreien!

2.Könige 20,5: „Ich habe dein Gebet gehört und deine Tränen gesehen.“

1.Korinther 15,57: „Wir danken Gott, der uns durch Jesus Christus, unseren Herrn, den Sieg über die Sünde und den Tod gibt!“

( Übersetzungen gefunden durch: https://www.bibleserver.com)

Eure Christine

Beitrag vom 05.02.2020

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