Was für ein April bis hierher.
Ich wusste, dass mein April voll und unruhig wird.
Sehr unruhig.
Der Start mit der Familienosterfeier, dann eine Klausur für über 90 Studenten, von denen dann 82 kamen. Die Korrekturen der Klausuren machte ich zusammen mit meinem Mann an dem wärmsten zweiten Aprilwochenende. Am nächsten Wochenanfang eine Fahrt zum Kunden nach Berlin und die anschließende Rückfahrt mit dem Zug, der sich um eine ganze Stunde verspätete, ich war erst spät zuhause. Am nächsten Morgen sehr früh am Flughafen für einen Flug nach München zu einem Training, am Folgetag sehr spät (mitten in der Nacht) wieder zurück. Freitag zu einem anderen Kunden und dann zum Wochenende an die Nordsee auf eine Frauenfreizeit mit dem Thema „Mitten im Alltag – Aufatmen – in Gottes Gegenwart.“ Sonntag zurück und die Woche danach ein ähnliches Spiel – wieder nach München und dann auf eine Frauenfreizeit mit dem Thema: „Warum Ruhe unsere Rettung ist“….
Schon auch witzig, wenn ich das jetzt hier so schreibe, bin ich noch auf dieser Freizeit. Ich habe dieses Mal den Beitrag „Aufatmen“ genannt, weil ich einmal mehr merke, dass genau diese Hektik, der Stress und die anschließende Ruhe mich an genau das erinnert.
Das Atmen.
Wir sind unterwegs in unserem Leben, um verschiedene Dinge zu tun, zu lernen, zu erleben und genießen. Dabei begleitet uns ständig diese Abwechslung von
Unruhe und Ruhe,
Unruhe und Ruhe,
Unruhe und Ruhe.
Das kommt dem Atmen gleich. Wir atmen ein, frischer Sauerstoff durchströmt unsere Lungen und versorgt uns mit der lebenswichtigen Luft. Wir atmen aus, behalten dabei den Sauerstoff und geben verbrauchte Luft ab.
Einatmen,
Ausatmen,
Einatmen,
Ausatmen
Viele Ratgeber und Apps und Ärzte und Trainer empfehlen genau das. Das konzentrierte Atmen. Es soll uns ruhig machen, wenn besondere Anforderungen uns herausfordern, wenn Ärger sich zusammenbraut und wir wütend werden, wenn es einfach alles um uns herum zu viel wird, heißt es:
Atme – Ein – Aus – Atme – Ein – Aus.
Woher kommt dieser Atem? Als Gott den Menschen erschuf, da hauchte Gott selbst dem Menschen den Atem ein.
Es ist der „Odem Gottes“, der uns auch heute noch atmen lässt und leben lässt. Ein wirkliches Wunder, dass der Atem ein ganzes Leben lang anhält, und uns von der Geburt an automatisch bis zum Lebensende begleitet.
Je länger mich dieses „Aufatmen“ begleitet, umso wichtiger wird mir die Tatsache, dass ich in dieser „atemlos“ gewordenen Welt Ruhezeiten und Stille benötige, in denen ich wirklich aufatmen kann. Dabei ist es für mich besonders in letzte Zeit immer wichtiger, diese „Aufatmen“-Zeiten auch in der Gegenwart Gottes zu verbringen. Und genau das zeigt uns auch der Vers aus Matthäus in seiner Klarheit:
Wir dürfen mit all unserem Stress, unserer Hektik und den Lasten zu unserem Herrn kommen und dort Ruhe für unsere Seelen finden.
ER wartet auf uns, ER sehnt sich nach Gemeinschaft mit uns und ER – und wirklich nur ER – kann unsere Sehnsucht nach „Aufatmen“ stillen und uns Ruhe für unsere Seelen schenken. Das ist schon besonders.
Und wie geht das dann?
Ich sitze in meinem Zimmer mit dem Blick auf den Frühling und habe keinerlei andere Ablenkung. Oder ich bin draußen auf einer Bank und schaue auf einen See. Ich bin ruhig und denke darüber dankbar nach, wie mein Leben verläuft. Ich nehme mir auch mal eine Bibelstelle oder einen Psalm (z.B. Psalm 1 oder Psalm 23) zur Hand und denke darüber nach, was Gott schon alles Gutes in meinem Leben bewirkt hat. Ich frage IHN dann, warum manches so schiefläuft und manches einfach nicht auf Anhieb funktioniert und ich freue mich auch mit IHM über Dinge, die gelungen sind. Ich merke, dass ich mit der Zeit weniger an meine Dinge denke und mehr an die Dinge denke, die Gott in Jesus für mich getan hat.
Ich darf kommen, wie ich bin, ich darf mit IHM reden und IHM Fragen stellen und oft bekomme ich durch das Lesen seines Wortes, der Bibel, Antworten, mit denen ich gar nicht gerechnet habe. Manches Mal bleibt es auch still und ich bekomme keine Antwort. Doch ich bin durch das Reden mit Gott meine Last losgeworden.
Wenn ich dann wieder in den Alltag zurückgehe und in meiner hektischen Umgebung auf Menschen stoße, die auch ihr Leben nach der Bibel ausrichten, dann entstehen Gespräche, die mich ermutigen und mir wie eine Antwort auf meine Fragen vorkommen. Gottes Gegenwart ist auch in diesen Menschen für mich präsent.
Ich freue mich, mit Menschen durch Gott verbunden zu sein und wünsche dir, dass du genau das auch kennenlernst. Das Leben besteht aus vielen Aufs und Abs und daran werde ich immer wieder neu durch meinen eigenen Atem erinnert. Mit Gottes Hilfe und seinen Angeboten finden wir Ruhe für unsere Seelen. Das wird in unserer unruhigen Welt immer wichtiger.
Mit der inneren Ruhe werden die äußeren Umstände weniger herausfordernd. Ich wünsche mir, dass du genau das erlebst und dass du dir an diesem Wochenende Zeiten zum Aufatmen in der Gegenwart Gottes nimmst.
Schönes Wochenende
Astrid