Sehnst du dich manchmal nach Ruhe?
Einem tiefen Frieden und dem Wissen, dass alles gut ist – du dich auf dem richtigen Weg befindest?
Ich schon. Und ich bin froh darüber ehrlichen Herzens sagen zu können, dass ich in vielen Bereichen „angekommen“ bin, es mir gut geht und ich absoluten Frieden habe.
Aber eben nicht in allen Bereichen meines Lebens.
Schon als ich noch sehr klein war hatte ich eine ziemlich klare Vorstellung von meinem Leben. Ich wollte studieren, eine Familie gründen und mich irgendwo vollzeitlich investieren – mein Leben als Missionarin Gott vollständig zur Verfügung stellen.
Mir war es vergönnt jung zu heiraten und Kinder zu bekommen. Damit ging ein großer Teil der Verheißungen Gottes für mein Leben in Erfüllung.
Doch rückblickend erkenne ich immer mehr, wie sehr mein Friede, meine Freude und mein Glück angefochten wurden.
Ich war junge Mutter und ja – wer diesem Blog immer mal wieder folgt weiß: Nicht immer glücklich damit. Denn ich verglich mich. Mit den Frauen, die ins Ausland gegangen waren. Mit den Frauen, die schon eine abgeschlossene Ausbildung hatten und aufgrund ihrer vorherigen Anstellung mehr Erziehungsgeld bekamen als ich. Mit den Frauen, die auf Bühnen standen, predigten oder den Lobpreis leiteten usw..
Dieses Vergleichen lenkte meinen Blick weg von dem, was Gott mir geschenkt hatte. Es ließ mich neidisch und eifersüchtig werden und wen wundert es: Es machte mich unglücklich.
Ich schaute auf die Lebenswege der anderen Frauen und war der Meinung, dass ich es genauso hätte machen sollen. Unbewusst versuchte ich dann mein Leben so umzugestalten, dass ich erreichen würde, was sie erreicht hatten. Ich setzte mir Ziele, die mehr Bewunderung auf sich ziehen würden, als es das Leben als Mutter tat. Kurz gesprochen: Ich kämpfte mich ab.
Mir wurde oft gesagt, dass ich mich „entspannen“ solle.
Ich hörte immer wieder, dass ich eine „unruhige Seele“ hätte und immer was zu tun bräuchte.
Eine Freundin meinte zu mir, dass sie mir wünsche, dass ich das Muttersein mehr genießen, es mir „ausreichen“ würde.
Letztens sagte mir eine Frau, dass sie bei mir immer denkt, dass ich nur „loslassen“ müsse.
Viele von diesen Aussagen habe ich ehrlich gesagt einfach nicht verstanden.
Von vielen dieser Äußerungen fühlte ich mich ungut bewertet und abgelehnt.
Ich war oft verletzt oder versuchte mich zu rechtfertigen.
Jetzt erkenne ich: Sie hatten Recht.
Ich bin dankbar dafür, dass ich das jetzt so sehen kann.
Mein Leben lebe ich mit Gott schon seit ich sieben Jahre alt war.
Die Entscheidung dafür, Jesus in mein Leben aufzunehmen, war sozusagen das erste „Ankommen“.
Ich lud Jesus in mein „Lebenshaus“ ein – wie ich es immer gerne nenne.
Seine Gegenwart in mir lässt mich aufatmen, Frieden finden, ruhig werden.
Ich glaube, dass ich mit ihm absolut sicher und geborgen bin.
Allerdings gibt es noch andere Zimmer in diesem Lebenshaus.
Die sind teilweise sehr unaufgeräumt und ich fühle mich darin nicht wohl. Teilweise versuche ich selbst darin Ordnung zu schaffen, aber viele Dinge überfordern mich ehrlich gesagt einfach.
Doch da, wo ich Jesus hineinlasse, seinen Geist in mir wirken lasse, kehrt Friede ein.
Wenn ich meine Scham überwinde, meine Trauer darüber, wie manche Dinge aussehen, wie manches gelaufen ist und was es für Spuren in und an mir hinterlassen hat, kann Gott hineinkommen.
Er räumt gerne mit mir auf.
Er geht absolut liebevoll mit mir um. Er ist einfühlsam und manchmal auch bestimmt.
Wenn er sagt: „Christine, dass brauchst du nicht mehr.“, da will ich loslassen und mich davon trennen.
Je mehr ich so mit Jesus unterwegs bin, desto mehr komme ich an!
Ich komme in meinen „Lebenszimmern“ an, die aufgeräumt sind und wo Gottes Friede herrscht.
Das wünsche ich dir auch: Das du Gottes Frieden erfährst, der höher ist, als unser Verstand es begreifen kann (Philipper 4, 7).
Lade Jesus in dein Leben ein – und dann hör da nicht auf.
Nimm ihn an die Hand oder lass ihn dich an die Hand nehmen und bring mit ihm Ordnung in dein Leben.
Das ist nicht immer einfach, aber absolut lohnenswert.
Denn wenn du mit ihm unterwegs bist, wird er dir immer wieder bestätigen, dass er bei dir ist, dass dir mit ihm nichts passieren kann, er dich über alles liebt und dich nie verlassen wird.
Psalm 131,2: Ich bin ganz still und geborgen, so wie ein Kind bei seiner Mutter. Ja, wie ein Kind, so ist meine Seele in mir.
In tiefer Verbundenheit,
Christine