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Wenn Gott nicht spricht…

Seit ich Jesus als meinen Erlöser kennengelernt habe, ist mir SEIN REDEN, SEINE STIMME, zum aller kostbarsten im Leben geworden. Über die Jahre durfte ich immer mehr lernen, wie sich SEINE STIMME anhört; wie Er auch durch andere Menschen, Träume, Umstände, geistliche Eindrücke zu mir sprechen möchte und es auch tut.

Umso trauriger bin ich geworden, als Gott mir vor ein paar Wochen in der morgendlichen Zeit mit ihm gesagt hat: „Olga, ich werde in der nächsten Zeit nicht mehr so zu dir reden, wie du es gewohnt bist.“ Ich verstand sofort, dass es bedeutete, dass ich nicht mehr erwarten durfte, zeitnah auf mein Gebet hin, meine Fragen hin, in meinem Innern sein Reden, seine Wegweisung durch z. B. auch ein Wort in der Bibel zu hören, so dass ich anhand dessen meine Entscheidungen treffen konnte.

In den letzten paar Wochen, habe ich jedoch immer wieder eine bestimmte Redensart in meinem Herzen vernommen: „Der Mensch denkt – Gott lenkt!“ Was aus dem Buch der Sprüche hergeleitet ist. Eins der Verse dazu findet man in Sprüche 16,9:

„Das Herz des Menschen denkt seinen Weg aus, aber der Herr lenkt seine Schritte.“

Dies beschrieb die Art, in der mein himmlischer Vater zu mir sprechen wollte. Es gab nur ein Problem dabei; ich habe nie wirklich gelernt meinem Denken, meinen Entscheidungen, mir selbst zu trauen. Alleine Entscheidungen zu treffen war für mich immer eine riesige Herausforderung. Daher habe ich, nachdem ich Gott persönlich kennen gelernt habe, recht schnell die Methode entwickelt: Ich tue nur das, was der Heilige Geist mir durch das Wort Gottes sagt und/oder Menschen, denen ich vertraue und deren Entscheidungen ich schätze oder optimalerweise das Reden Gottes zu mir durch das was sie sagen, bestätigen. Damit konnte ich mehr oder weniger gut leben.

Was ich dabei übersehen habe, war, dass ich dadurch meine Unsicherheit, die aus einem weiterhin negativen Denken über mich selbst bestand, einfach unter den Teppich gekehrt habe. Beispielhaft dafür ist der Satz „Ich bin nicht (gut) genug“, der sich in vielen Facetten in meinem Innern geäußert hat. Ich bin nicht genug, daher kann das, was ich mir überlege nicht richtig sein und ich brauche eine andere Stimme, die mir sagt, was ich tun soll. Ich bin nicht genug, daher muss ich immer versuchen alles richtig zu machen.

Meine Identität lag/liegt darin, es allen recht machen zu wollen! Es immer „richtig“ zu machen. Wenn ich Fehler mache, dann werde ich abgelehnt; sowohl von Menschen als auch von Gott.  Diese und viele weitere destruktiven Denkmuster, hat Gott in diesen Wochen, eigentlich schon Monaten, tiefer ausgegraben. Tiefer, weil dies kein neues Thema für mich ist. Er geht tiefer, indem Er mich durch sein Zurückziehen praktisch erleben lässt:

Du bist genug! Du kannst lernen zu reflektieren und gute Entscheidungen treffen; Du wirst nicht sofort abgelehnt, wenn du Fehler machst; Du kannst dir die Freiheit nehmen, auf deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse, Wünsche zu achten, sie sogar zu entdecken und dementsprechend für dich selbst zu sorgen; Du darfst erleben, dass andere Menschen dir deine Fehler vergeben und dass durch miteinander reden und wirklich zuhören wahre Einheit erlebbar ist; Du kannst aus Fehlern lernen aber auch die Freiheit erleben, im übertragenen Sinne, immer mehr auf „eigenen Beinen“ zu stehen und zu laufen.

Während ich beim Schreiben darüber nachdenke, wird mir bewusst, dass es noch soviel mehr zu diesem Prozess in dem ich mit meinem Gott unterwegs bin zu erzählen gäbe, aber ich glaube, was relevant ist für Dich und für Mich, was Gott auch DIR sagen möchte, ist:

Du und Ich sind wunderbare Werke (Picasso’s 😉) von Gott. Er möchte, dass wir einfach so sind wie Er uns gemacht hat; dass wir zur vollen Entfaltung kommen in unserer Persönlichkeit. Es gibt dieses Sprichwort, was meistens zum Geburtstag gewünscht wird: „Bleib so wie du bist!“ Ich verstehe die Intention dahinter. Man möchte der Person sagen: Du bist toll, bleib so wie du bist! Das stimmt voll und ganz! Ich bin aber zutiefst überzeugt davon, dass Gott uns nicht so lassen möchte, wie wir sind.

Wie man ein wunderschönes Gemälde, dass durch die Zeit und Umwelteinflüsse, an Schönheit, Frische und Klarheit, eingebüßt hat, mit äußerster Vorsicht und Sorgfalt, mit ganz bestimmten Werkzeugen in einem längeren Prozess restauriert, so will der Herr, unser Gott, jeden Menschen, zur vollen Schönheit und Ausstrahlung wiederherstellen, sodass andere, die das Bild betrachten sich sowohl am Gemälde erfreuen als auch den Künstler für sein Meisterwerk preisen.

All das spiegelt Gottes Liebe, seine Vaterliebe wider. Das ist der Kern und das Wichtigste in unserem Leben. Gottes LIEBE. Er sehnt sich danach, dass du und ich in der Freiheit der Kinder Gottes leben; dass wir IHN als liebevollen Vater immer besser kennen lernen und seine Liebe entdecken und weitergeben. Auch dazu gäbe es unendlich viel zu erzählen, aber ich glaube stattdessen möchte Gott gerade Dich ermutigen, dich selbst aufzumachen und dein Herz für Ihn zu öffnen. Dein Herz dafür zu öffnen, für das was Er Dich gerade lehren möchte, wo Er Dich gerade in mehr Freiheit führen will.

Wenn du Gott noch gar nicht kennst. Wenn du noch gar keine persönliche Beziehung mit Ihm hast, dann bist du herzlich eingeladen Gott durch Jesus kennenzulernen. Davon spricht das Evangelium, die gute Nachricht von Jesus, der uns am Kreuz von der Sünde (Zielverfehlung) erlöst hat und dadurch den Weg zum Vater eröffnet hat. Das Johannes Evangelium ist das Evangelium, was ich Dir dabei empfehlen würde zu lesen😉

Gottes Liebe ist es, die uns gerade in diesen verrückten und beängstigenden Zeiten, durchtragen wird und uns sicher ans Ziel bringen wird.

„Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse durch das Gute!“ Römer 12,21

In Liebe, Olga

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