Von meinem aufregenden Leben habe ich ja schon einige Male Verschiedenes geschrieben. Nach dem Urlaub ist es oft so, dass der Alltag sofort wieder „übernimmt“. In diesem Jahr war das etwas anders. Ich habe mir einen sogenannten „Sanftanlauf“ gegönnt. So konnte ich nach dem Urlaub noch mit Hilfe der vielen Handy-Fotos ein Fotoalbum bestellen. Ich habe die Bilder in das System hochgeladen und ein wenig sortiert und dann produzieren das schlaue Maschinen in die Form eines schönen Fotoalbums. Sofort nach dem Urlaub ist noch alles frisch, ich habe die Reihenfolge und die frischen Urlaubseindrücke noch im Kopf und ich liebe es jetzt, das Fotoalbum noch einmal langsam durchzublättern.
Das gleiche habe ich voriges Jahr mit einem „Jahresalbum“ gemacht und ich liebe es, durch die einzelnen Erinnerungen zu stöbern. Ich freue mich daran, denn es zeigt mein Leben und meine Lieben und alles, was bei uns so los ist.
Auf meinem Handy habe ich inzwischen 24346 Fotos und 1517 Videos. Doch bestimmt kennt ihr das auch, wenn ich damit unterwegs bin und ein bestimmtes Foto suche, dann suche ich wirklich sehr lange und oft finde ich auch das nicht, was ich suche. Doch wenn ich dann ein Foto sehe, das ich lange nicht mehr gesehen habe, dann freue ich mich darüber und sofort bin ich in dieser Situation an dem Ort mit den Menschen, mit denen ich zusammen etwas erlebt habe. Es ist genial, unser Gehirn, im Erinnern.
Je älter ich werde, umso wichtiger werden für mich die Erinnerungen. Ich weiß nicht, wie alt du bist, der du das hier liest. Doch für mich gibt es fast nichts wichtigeres als Erinnerungen an die Menschen, die mich auf meinem Lebensweg begleitet haben. Manche sind schon gestorben, andere sind auf anderen Wegen oder in anderen Städten und viele sind bis heute meine Gesprächspartner und Wegbegleiter. Wir sind als Menschen auf Gemeinschaft mit anderen ausgelegt und es ist wertvoll Wegbegleiter zu haben und selbst auch einer zu sein.
In der Bibel sind immer wieder Menschen miteinander unterwegs und kommen auch in Konflikte und Schwierigkeiten und teilen Freude und Segen. Auch in der Bibel bekommen Könige Ratschläge von Ratgebern und Freunde stärken sich untereinander. Jesus ist drei Jahre lang mit 12 Jüngern unterwegs. Wer die Evangelien liest, der erkennt, dass unterschiedliche Meinungen aufeinandertreffen, es gibt Reibereien und auch Unzufriedenheit. Doch später, wenn sie sich an Jesu Worte erinnern, dann sagen zum Beispiel die Jünger von Emmaus: „Brannte nicht unser Herz, als er redete?“ Vieles, was Jesus den Jüngern sagte, wurde ihnen erst klar, als sie sich an seine Worte erinnerten. Erinnern können wir uns nur an Dinge, die wir erleben, die wir lesen, die Vorbilder im Glauben uns vorleben und die uns von Gott begeistern. Manches brauchen wir auch immer und immer wieder neu. Wir lernen unser Leben lang und das ist auch gut so, so ist es immer weiter möglich, sich zu verändern. Je älter ich werde, umso mehr erinnere ich mich an schöne Dinge und schaue immer wieder dankbar zurück. Die Kinder, die jetzt schon groß sind und auf eigenen Füßen stehen. Die Eltern, die Spuren hinterlassen haben, manche Eigenschaften sehe ich in den Kindern oder Enkelkindern wieder. Vertraute Freunde, mit denen ich zwar nicht einer Meinung in allem bin, aber gerne zusammen über Gott und die Welt rede.
Wenn ich auf mein Leben mit Gott bis jetzt zurückschaue, besonders auf die letzten 30 Jahre mit meinem Mann und meinen Kindern, dann bin ich überwältigt von dem Segen, den ich erlebt habe.
Ich bin Gott von Herzen dankbar.
Und wie es im Vers da oben in Mose schon steht, es ist wichtig, dass wir davon erzählen. Wir neigen oft dazu, in der Gegenwart zu sagen, „Früher war alles besser“, das hat schon bei den Großeltern und Eltern genervt, oder? Und früher haben deren Eltern den gleichen Satz benutzt. Es stimmt einfach nicht. Die Erinnerungen an früher sind oft nur die schönen Dinge und das andere vergessen wir auf eine wunderbare Weise. So denken wir in der anstrengenden Gegenwart, „Warum ist es heutzutage so kompliziert mit den Menschen um mich herum?“ Dabei ist kein großer Unterschied zwischen uns heute und den Menschen damals. Es gab Krieg, es gab eine Ungleichheit im Status und es gab viel zu viel Arbeit. Liebste Menschen sind früher gestorben und es war körperlich sehr beschwerlich. Außerdem gab es lange nicht so viel Auswahl an Lebensmitteln und viele hatten den Garten nicht zum Sitzen und Grillen, sondern für den Lebenserhalt.
Was bitte ist daran „viel besser“?
Doch wir hören auch von Nachbarschaftstreffen und Gemeinschaft, von kinderreichen Familien und Mehrgenerationshäusern. Von kalten Wintern und warmen Sommern, vom Zusammenleben mit Tieren und einer Hochachtung vor dem Heiligen Sonntag. Das war eine andere Gesellschaft, in der der Glauben und die Werte der Bibel präsenter waren. Heutzutage laufen auch wir Gefahr, alles, was wir tun, uns selbst zuzuschreiben. Auch heute noch ist Gott am Werben um Menschen. Ihn erfüllt eine tiefe Sehnsucht nach der Gemeinschaft und einer lebendigen Beziehung mit DIR. Er wünscht sich ein Miteinander und will gerne helfen. Er sagt: „Fürchte dich nicht, ich bin da“ und wartet auf ein Zeichen von dir. Ich wünsche dir Mut, Gott immer wieder zu suchen und zu bitten, sich dir zu zeigen. Er macht sich dann sicher auf. Manchmal redet er durch die Natur, durch andere Menschen, oder direkt aus seinem Wort zu dir. Er hat gesagt: Wer mich sucht, der wird mich finden. Und ich weiß, dass er seine Versprechen hält. Ihm ist egal, was du erlebt oder gehört oder gesehen hast von und mit „den Christen“. Er will dich selbst leiten und bewahren und segnen. Also, mach dich auf die Suche und erlebe einen Gott, an den du dich dein Leben lang erinnerst…
Ich wünsche dir Spaß beim Suchen und grüße dich
Astrid