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Miteinander den Herbst feiern

Ja, ich sage es noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst.

JOSUA 1,9

Ich weiß nicht, ob du schon öfter meine Beiträge gelesen hast, ob du regelmäßig den Blog von Encouragement Lessons liest oder wer du überhaupt bist. Mein letzter Beitrag handelte vom Sommer und davor der vom Frühling. Was liegt also näher, als dass ich dieses Mal vom Herbst schreibe? Der Herbst beginnt HEUTE für die Meteorologen. Für die Astronomen ist er schon drei Wochen alt. Ich habe mal nachgeschaut. August ist der letzte Sommermonat und dann beginnt im September der Herbst. 

In meinem letzten Artikel habe ich das Leben mit den verschiedenen Jahreszeiten verglichen. Das mache ich auch heute. Der Herbst des Lebens. Klingt irgendwie veraltet. Doch was haben wir im Herbst alles. Es gibt ein Lied für Kinder, das nennt sich „Hurra, Hurra der Herbst ist da“ – Du kannst gerne mal nach dem Text googlen. Er strahlt nur Freude aus. Wenn wir den „Lebensherbst“ betrachten, dann ist das wohl ungefähr die Zeit ab 50 bis 75. Und – was glaubst du – bei mir hat tatsächlich der Herbst schon angefangen. Und tatsächlich schaue ich zurück auf Dinge, die in meinem Frühling und Sommer gewesen sind und staune über die „Früchte“ und „Früchtchen“, die ich in dieser Zeit ernten kann. 

Der Herbst hat etwas Aufregendes und Unruhiges zugleich. In der Natur verändert sich erneut die Welt. Die Blätter verfärben sich und wir fangen an zu ernten. Jedenfalls die, die vorher in ihrem Garten gesät haben. Ich bin jetzt nicht so die Gartenfrau, aber ich sehe in meinem Umfeld viele, die jetzt ihre Äpfel und Kartoffeln und Pflaumen usw. ernten und einkochen und aufessen. Früchte eben, die sie bisher gepflegt und gegossen haben. 

In meinem Leben sind mir viele Menschen begegnet, die ich auf ihrem Lebensweg „gepflegt und gegossen“ habe. Durch freundliche Worte, ermutigende Besuche oder auch einfach durch manche Abende, an denen wir einfach Zeit miteinander verbracht haben. Auch ich hatte solche freundlichen Wegbegleiter, die mich ermutigten und aufbauten, mich „gegossen und gepflegt“ haben, wenn ich durch Herausforderungen am Ende meiner Kräfte war.  

Ich glaube, die Herbstzeit kann ich mit dem Thema Dankbarkeit überschreiben:

  • Als Freundin, die lang gewachsene Wegbegleiter schätzen lernt.
  • Als Schwester, die nach dem Tod der Eltern das vertraute Miteinander genießt.
  • Als Ehefrau mit meinem Mann, der schon zuhause ist und mit dem ich die gemeinsame Zeit noch einmal anders genieße.
  • Als Mutter von drei Kindern, die jetzt alle ihren eigenen Weg und Sinn gefunden haben. 
  • Als Schwiegermutter mit zwei Schwiegertöchtern, die meine Söhne lieben.
  • Als Oma – staunend über das Wunder so ein kleines Wesen in der Familie zu haben.
  • Als Kollegin in einer Abteilung mit guter Stimmung.
  • Als Gemeindemitglied in einer Gemeinde, die seit 30 Jahren mein geistliches Zuhause ist.
  • Als Schwiegertochter, die eine sehr weise Schwiegermutter zum Vorbild hat.

Dankbarkeit ist eine Eigenschaft, die Zufriedenheit ausstrahlt. Im Rückblick auf 5 Jahrzehnte kann ich nur staunen über all den Segen, den ich erfahren durfte. Ich bin mir sicher, dass ich nicht an diesen Punkt ohne meinen Glauben an Jesus Christus gekommen wäre. Als ich im „Frühling“ meines Lebens die Entscheidung für ein Leben mit Gott getroffen habe, da war ich nur Freundin und Schwester. Alle anderen Rollen sind im Laufe der Jahre dazugekommen. Es war ein langer Weg und ich bin gespannt, wie es noch weitergeht. Doch mein Fundament steht fest und ich bin froh, dass ich schon im „Frühling“ meines Lebens erfahren durfte, dass ich nicht allein unterwegs bin. Dass nicht alles aus meiner eigenen Kraft geschehen muss und dass ich nicht alles allein bewältigen muss. Wieder und wieder zitiere ich gerne diesen Vers:

Ja, ich sage es noch einmal: Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, stehe dir bei, wohin du auch gehst.

Josua 1,9

Ich bin überzeugt: Mit Gottes Hilfe war es möglich, bis hierher zu kommen. Im Herbst siehst du die Früchte deines Lebens und darfst sie auch genießen. Dennoch ist das noch nicht das Ende der Arbeit. Ich stehe immer noch vor Herausforderungen und in manch schwierigen und neuen Situationen. Aber das Vertrauen in Gott und der Sinn des Lebens ist mir mit jedem Jahrzehnt klarer geworden. Gott zu vertrauen ist eine wirkliche Entlastung, besonders in dieser unruhigen Welt. Es verändert sich viel. Seit Corona ist in der Gesellschaft viel Unruhe und es wird (wie übrigens im Herbst auch oft) viel Wind um alles gemacht. Wir werden täglich mit neuen Nachrichten erschüttert. 

Die Werte in unserer Gesellschaft verändern sich und wir tun gut daran, in der Bibel nach Antworten zu suchen. Ich vertraue meinem Gott, was immer auch um mich herum passiert, ich bin sicher in seiner Hand. Ich merke, dass meine Ressourcen weniger werden. Die Energie, die im „Sommer“ des Lebens noch reichlich vorhanden ist, wird im „Herbst“ des Lebens weniger. Ich brauche mehr Ruhe und mehr Zeit zum Regenerieren. Doch ich weiß, dass ich in Gottes Hand wirklich sicher und geborgen bin. Was auch geschieht. Wie es in dem Vers von Gottes Zuspruch an Josua steht.

Im Herbst gibt es viele Früchte, es gibt viel Wind und auch viel Regen. Dinge, die im Sommer erblüht sind, fallen von den Ästen und wirbeln durch die Luft. Die Bäume trennen sich von den Blättern. Es wird kalt und ungemütlich draußen, aber drinnen wird es warm und gemütlich. Ich mag den Herbst und ich bin in meiner momentanen Lebenssituation dankbar darüber, dass ich diese Zeit noch gesund und in Gemeinschaft mit vielen lieben Menschen erleben darf. 

Ich will das Bild von Lebenszeiten und Jahreszeiten nicht überstrapazieren, doch oft heißt es auch im Lebensherbst Abschied von bestimmten Dingen und auch vertrauten Menschen zu nehmen. Loslassen lernen und mit dem „Weniger“ zu leben. Ich lerne das noch und immer noch merke ich, dass ich meine eigenen Grenzen oft nicht akzeptieren will. Ich staune über Gottes Geduld und Zusagen für mich. Doch es gibt auch immer wieder Aufforderungen, die ich noch erfüllen kann. Ich mache mich auf, auch im Herbst meine Aufgaben gewissenhaft und gut zu erfüllen. 

Dir, meine liebe Leserin/mein lieber Leser, wünsche ich die Sehnsucht nach und das Vertrauen in Gottes Zusagen. Was auch immer deinen Lebensweg prägt, bewegt und begleitet. Dankbarkeit ist ein Schlüssel zu einer Zufriedenheit, die in jeder Lebensphase den Blick auf Gottes Güte lenkt. Wir sind in IHM geborgen und sicher, wenn wir vertrauen. Was auch immer um uns herum für Winde wehen.

Ich wünsche Dir einen gemütlichen Herbst mit dankbarem Rückblick auf das gelebte Jahr

Deine Astrid

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