Ich bin 1993 als Frühchen zur Welt gekommen. In meiner Schulzeit war ich bis zur Zehnten immer die Kleinste in der Klasse. Bis zur vierten Klasse durfte ich meinen Ranzen nicht selbst tragen, weil die Ärzte gesagt hatten, dass mein Rücken dafür zu schwach sei. Ich war oft krank. Ich schien jeden Virus mitzunehmen. Oft klagte ich schon in meiner Kindheit über Bauchschmerzen, die sich in meiner Pubertät zu schubartigen Krampfattacken ausweiteten. Ich habe immer viel Schlaf gebraucht um die Energie aufzuholen, die mir die Schmerzen tagsüber bereiteten.
Mit 16 wurde mir der Blinddarm entnommen, der eine chronische Entzündung aufwies.
Als ich 18 war, wurde bei mir das erste Mal eine Magen- und Darmspiegelung durchgeführt.
Ich bin in den letzten 15 Jahren oft bei Ärzten gewesen und denke, dass ich schon fast alles durch habe: diverse MRT´s, CT´s, Röntgenaufnahmen, Spiegelungen, Bluttests usw.
Die Ärzte entdeckten vieles: Schiefstellungen hier, nicht ausgeprägte Knochen da, Knochentumore, Durchblutungsstörungen(die keiner erklären konnte) und nur leichte Erhöhungen bei den Blutwerten und keine großen Auffälligkeiten bei Tests.
Die einen Ärzte behaupten dies und die anderen das.
Mir wurde so oft gesagt: „Frau Stute, diese Abnormitäten sind so leicht, die dürften sie gar nicht spüren.“ – und doch spüre ich sie.
Das Schlimmste an allem war, dass es für die Schmerzen keine eindeutigen Erklärungen gab – nur Vermutungen.
Letztens hat mir mein jedoch Arzt klar gesagt, das das Blutbild zeigt, dass in meinem Körper etwas ungutes vor sich geht. Doch die Symptome und Werte überlappen sich, sodass keine klare Diagnose gestellt werden kann. Behandeln können sie mich nicht, da sie nicht wüssten wogegen.
Ihr könnt mir glauben, ich habe mich oft gefragt: „Was ist nur los mit mir?“.
Ich bin sehr sensibel. Nicht mehr so sensibel, wie ich als kleines Kind war. (Da weinte ich schon, wenn mich jemand böse angeguckt hat.) Aber doch empfindsam. Bedeutet, dass ich viel empfinde:
Ich nehme oft in der Stimmung von Menschen Dinge wahr, bevor sie sie wahrnehmen und Ausdrücken können. Unterm Strich bekomme ich aus meiner Umgebung sehr viel mit und diese Eindrücke scheinen mich zu überfordern.
„Gott, ich bin zu schwach für diese Welt!“ – dieser Gedanke geht mir oft durch den Kopf.
Das hört sich alles schrecklich an, nicht wahr?
Sehr deprimierend – und das am Wochenende, wo man doch mal ausspannen möchte von all dem Stress.
Ja, ich bin manchmal deprimiert und früher war ich es noch viel öfter.
Lange habe ich mich gefragt, ob mit meinem Glauben etwas nicht stimmt – warum heilt Gott mich nicht? Das ist allerdings eine Frage für einen anderen Beitrag.
Menschen wenden sich schnell von einem ab, wenn man immer wieder Phasen der Krankheit und Trauer hat – das tut sehr weh.
Aber einer wendet sich nie ab und das ist Gott.
Wie oft ich schon weinend auf meinem Wohnzimmerboden gekniet und gebetet habe – so oft hat Gott mich getröstet, aufgebaut und weitergeführt.
Er redet zu mir.
Als ich ihn einmal fragte: „Gott, warum bin ich eigentlich auf dieser Welt? Warum habe ich so einen schwachen Körper?“
Da erwiderte Gott: „Weil ich es dir zugetraut habe!“
Ja, Gott hat mir mein Leben anvertraut, es zugetraut.
Ich habe mit 24 Jahren schon drei Kinder gehabt – Gott hat es mir zugetraut.
Ich habe einen Haushalt zu führen – Gott hat ihn mir zugetraut.
Ich habe teilweise schwierige Personen in meinem Leben – Gott hat sie mir zugetraut.
Diese Liste könnte ich noch ewig weiterführen.
Eins ist mir durch meine körperliche Schwäche sehr bewusst: Alleine schaffe ich das alles nicht.
Aber mit Gott schaffe ich es!
Wisst ihr, gerade ist wieder eine sehr herausfordernde Zeit…aber ich bin nicht alleine.
Von morgens bis abends rede ich mit Gott(darüber könnte ich Romane schreiben).
Er erklärt mir so vieles und dann kann ich trotz allem sagen: „Mir geht es gut!“.
Ich habe auch viele Träume und Wünsche:
Ich würde gerne Lehrerin werden, missionieren und predigen.
Ich möchte wunderbare Lieder schreiben und Musicals aufführen.
Ich würde gerne die Welt bereisen und verschiedene Sprachen sprechen.
Manchmal, wenn es mir gut geht, glaube ich, dass das alles möglich ist.
An Tagen, wo es mir nicht gut geht zweifle ich öfters daran…
Aber dann denke ich mir: „Wenn Gott das will, dann werde ich das alles auch mit seiner Hilfe schaffen!“
„Vielleicht schreibt er gerade mit mir eine dieser unglaublichen Geschichten, die einem den Mund sprachlos offen stehen lassen und man weiß: Das geht nur mit Gott!“
Mich würde es brennend interessieren, was dieser Beitrag mit dir macht?
Was löst er in dir aus?
Wie geht es dir denn gerade?
Scheinen die negativen Nachrichten und Anforderungen des Lebens dich manchmal zu überwältigen? – Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut.
Ich möchte dir zusprechen: Gott ist da!
Er will zu dir sprechen!
Er will dein Leben mit dir gestalten und dich hindurchtragen!
Er liebt dich!
Er hat dir deine Umstände ebenfalls zugetraut und will dich in ihnen nicht alleine lassen!
Mehr bleibt mir für heute nicht zu sagen als:
„Danke Gott, dass du immer bei mir bist!“
Eure Christine
2.Korinther 12,9: „Jedes Mal sagte er: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst. Meine Kraft zeigt sich in deiner Schwäche.« Und nun bin ich zufrieden mit meiner Schwäche, damit die Kraft von Christus durch mich wirken kann.“
1.Korinther 15,43: „Jetzt sind unsere Körper nicht perfekt, aber wenn sie auferstehen werden, werden sie voller Herrlichkeit sein. Jetzt sind sie schwach, dann aber voller Kraft.“
2.Korinther 13,4: „Obwohl er schwach am Kreuz starb, lebt er jetzt durch die Macht Gottes. Auch wir sind schwach in ihm, aber wir leben mit ihm und haben Gottes Kraft, die sich euch gegenüber zeigt.“
Johannes 16,33: „Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. Hier auf der Erde werdet ihr viel Schweres erleben. Aber habt Mut, denn ich habe die Welt überwunden.“