Vertrauen in Gott ist nichts Automatisches. Es entwickelt sich im Laufe der Zeit und wird durch die Herausforderungen und persönlichen Erfahrungen mit Ihm über die Jahre aufgebaut. Ich kenne Gott seit ungefähr 13 Jahren und habe viel mit Ihm erlebt. Ich habe unzählige Male erlebt, wie Er mich bewahrt, versorgt (persönlich, beruflich und finanziell), Probleme für mich gelöst hat, mir immer wieder Vergebung und neue Chancen geschenkt hat, mich durch getragen hat, mich beschenkt und mir Wege gebahnt hat, wo keine waren. Ich habe unendlich viele Gebetserhörungen erlebt, für mich und für andere. Besonders kostbar waren und sind für mich seine vielen persönlichen Worte an mich durch die Prophetie. Ich dachte, dass mein Vertrauen, mein Glaube stark ist.
Trotz der vielen Gebetserhörungen und der Träume, die Gott mir schon erfüllt hat, gibt es allerdings noch unerfüllte Herzenswünsche und einfach noch andauernde oder auch wiederkehrende Herausforderungen in meinem Leben.
Bisher war es so, dass diese Tatsache meinem Glauben kaum etwas anhaben konnte. Ich habe mich immer wieder „aufgerappelt“, habe gebetet, habe sein Wort, seine Verheißungen über mir ausgesprochen; habe viel für mich durch Glaubensgeschwister beten lassen. Dann war es wieder gut. Mein Herz war beruhigt und es wurde besser, wenigstens für eine Weile. Bis vor kurzem.
Eine Herausforderung jedoch, die zeitweise wie pure Folter für mich war, wurde und wurde einfach nicht besser. Gebet hat nur kurzfristig geholfen, dann war es wieder da. Bis an den Punkt, wo ich Gott angeschrien habe. Denn Anflehen, Beten und Weinen hat nicht geholfen. Gefühlt half nichts mehr (und ich habe sehr vieles ausprobiert), vor allem half Gott mir nicht. Das war die Endstation für meinen Glauben, für mein Vertrauen, dass Gott mir diesen Schmerz jemals nehmen könnte oder schlimmer noch, jemals nehmen wollte.
Mein Herz wollte dies nicht mehr hinnehmen. Mein Herz weigerte sich auf einmal zu glauben. Ich wollte aber konnte nicht mehr. Meine Angst über etwas bitter zu werden, hat sich erfüllt. Ich konnte Gott einfach nicht verstehen. Zusätzlich zweifelte ich an Seiner Liebe für mich.
Ich habe Ihn angeklagt und immer wieder nach dem „WARUM“ gefragt. Warum lässt Du das zu, Warum hilfst du mir nicht? Warum muss ich das durchmachen? Warum versprichst du mir einerseits, dass es aufhört und es trifft aber nicht ein? …
Warum kann ich also heute trotz allem von einem Punkt des Glaubens und Vertrauens mein Herz mit Euch teilen? Weil ich ganz sicher weiß, dass Gott nicht der Verursacher dieser „Leiden“ ist. Der Feind ist es. Er will meinen und deinen Glauben zerstören. Außerdem habe ich verstanden, dass ich das Wort „WARUM“ durch das Wort „WOZU“ ersetzen soll.
Was ich nicht verstanden habe war, dass der Herr mich in eine tiefere Liebes- und Vertrauensbeziehung führen wollte. Denn in diesem Prozess hat Gott aufgedeckt, dass ich Ihm eigentlich nicht wirklich vertraute und nicht daran glaubte, dass Er mich wirklich liebt. Speziell in dieser Sache, unter der ich so sehr litt, fehlte meinerseits das Vertrauen in Ihn; das sich absolut geborgen fühlen in Seiner Vaterliebe. Die Liebe des Vaters. Die Offenbarung der Liebe des Vaters in deinem Herzen bestimmt deinen Umgang mit den Herausforderungen, Anfechtungen und Prüfungen in deinem Leben als Christ. Es bestimmt auch deinen Glauben, dein Vertrauen in Gott auch wenn die Umstände sich erstmal nicht gleich zum Guten verändern.
Daher will ich dich und mich ermutigen, dass was der Feind benutzen will um deinen Glauben zu zerstören, das möchte der Herr benutzen um deinen Glauben zu stärken und seine Liebe in größerem Umfang zu offenbaren.
Wie hat das Gott nun bei mir gemacht?
Gebet
Was mir bisher persönlich sehr geholfen hat, dass ich nicht aufgehört habe für mich beten zu lassen. Dies hat mich zur Erkenntnis geführt nicht mehr nach dem WARUM zu fragen sondern mir vor allen anderen Dingen mehr Zeit zu nehmen, um einfach nur bei IHM zu sein. Ich muss vor Ihm nichts leisten. Einfach nur sein. Sein Vaterherz besser kennen lernen.
Nichtstun, einfach sein
Ich glaube, dass wir oft etwas tun wollen. Auch ich habe Gott immer wieder gefragt, was ich denn in dieser Sache tun soll? Wir sind so leistungsorientiert. Dabei müssen wir rein gar nichts tun. Das hat mich wahrscheinlich am meisten herausfordert. Je mehr du Ihn und Sein Herz für Dich kennenlernst, desto besser wird es Deinem Herzen gehen und damit auch deinem Glauben.
„Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die Größte aber von diesen ist die Liebe.“
1. Korinther 13, 13
Vertrauen
Letztendlich wird unser Glaube vor allem dadurch gestärkt, dass wir Gott trotz allem weiterhin vertrauen.
„Statt die Zusage Gottes in Frage zu stellen, wie es der Unglaube tun würde, ehrte er Gott, indem er ihm vertraute, und wurde dadurch in seinem Glauben gestärkt.“
Römer 4, 20
Veränderung
Für mich kam die „Lösung“ für mein Problem vor allem durch die größere Offenbarung seiner Vaterliebe für mich. In diesem Prozess, der natürlich nicht abgeschlossen ist, habe ich festgestellt, dass Gott mir eine geschärfte Unterscheidungsfähigkeit gegeben hat. Ich kann nun viel besser Seine Stimme erkennen und von den Gedanken des Feindes unterscheiden, die sich ganz oft in Sorgen und Ängsten und Anklagen zeigen. Dann kann ich dem Feind entgegenhalten: Der Herr ist mein Hirte, ich habe bei Ihm alles was ich brauche! Der Herr ist bei mir!
Das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.
In Liebe, Olga