Ich stehe vor dem Schutthaufen, der mal mein Leben war.
Fassungslos, wie betäubt,
als alles zusammenbrach.
Mühsam hatte ich die Steine geschleppt und aufgeschichtet,
dabei immer wieder meine müden Knochen beschwichtigt,
damit, dass sich die Mühe lohnen wird,
dass sich das alles irgendwann rentieren wird.
So habe ich mich abgemüht,
mein Leben aufzubauen,
nach dem Bauplan, den ich in meinen Träumen sah.
Ein bisschen von Gottes Segen
und viel von meinem eigenen Plan.
Gott, dieser Sturm musste wahrscheinlich sein!
Doch beim Anblick dieses Schutthaufens
schreit es in mir auf: Das kann nicht sein!
Habe nun meine eigenen Vorstellungen verworfen,
wage es nicht mehr zu träumen.
Zu schmerzhaft war es, diesen Einsturz mit anzusehen.
Es bleibt die Angst, wieder zu bauen und es am Ende in Schutt und Asche vor mir liegen zu sehen.
Kraftlos liege ich neben den Trümmern,
die mal mein Leben waren.
Gott, ich kann nicht mehr aufstehen!
Da spür ich eine Hand auf meiner Schulter.
Ich kann dich nicht sehen,
aber du bist ganz nah, so nah wie nie zuvor.
Bitte bleib bei mir, ich lass dich nie mehr los!
So bleib ich noch stundenlang liegen
und du neben mir ganz nah.
Vor dir darf ich schwach sein,
du hältst es aus, mich so gebrochen zu sehen.
Nach einiger Zeit sind die Tränen versiegt.
Du hilfst mir liebevoll auf
und immer noch ist da der Trümmerhaufen,
der vor mir liegt.
Langsam fange ich an, die Steine aufzuheben.
Du schenkst mir die Kraft zum Weiterzuleben.
So geht es weiter Stück für Stück,
der Entschluss ist gefasst:
Ich schau nicht mehr zurück;
auf den Haufen der Steine, die mal mein Leben waren.
Diese Mauern waren nur Trug, haben mir das Blaue vom Himmel versprochen,
aber sind letzten Endes unter der Witterung zusammengebrochen.
Das Fundament liegt endlich frei, völlig unversehrt.
Ich kann es nicht fassen:
Es ist glänzend, aus purem Gold.
Wie konnte ich das nur vergessen?
Nur du, Jesus, bist das Fundament,
hältst allen Stürmen stand
und du wirst mich niemals verlassen.
Nici K.